Hunde durchlaufen in ihrem Leben viele verschiedene Entwicklungsstadien. Vom Welpen bis zum Senior passiert währenddessen einiges im Körper unserer Vierbeiner. Hündinnen sind dabei stark von ihren Hormonen beeinflusst. Im Gegensatz zum menschlichen Körper gibt es jedoch wesentliche Unterschiede beim Zyklus und auch bei der Fortpflanzungsfähigkeit von Vierbeinerinnen. Wechseljahre im klassischen Sinne gibt es bei Hündinnen zwar nicht, aber hormonelle Veränderungen ab einem bestimmten Alter. Bis zu welchem Alter bekommen Hunde ihre Periode? Kommen Hunde in die Wechseljahre? Und wie lange können Hunde schwanger werden? Alles, was du zur Läufigkeit von Hündinnen wissen solltest, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag.


Hunde und Wechseljahre – gibts das überhaupt?


Nein, Hunde durchlaufen keine Wechseljahre. Die Antwort ist ganz einfach, denn normalerweise werden Hündinnen bis zum Ende ihres Lebens läufig. Natürlich können sich mit dem Älterwerden die Intervalle bzw. Abstände zwischen den Läufigkeiten verändern, meist werden sie länger. Wechseljahre bei Hunden, ähnlich wie bei Menschen, gibt es jedoch nicht. Wird eine Hündin im Alter gar nicht mehr läufig, kann das leider auch gesundheitliche Ursachen haben und sollte auf jeden Fall von einem Tierarzt überprüft werden. Dazu aber weiter unten mehr.


Anders sieht es jedoch bei kastrierten Hündinnen aus: Es gibt Tierärzte, die behaupten, kastrierte Hündinnen befänden sich dauerhaft in den Wechseljahren, die mit denen von Frauen vergleichbar wären. Das wird darauf zurückgeführt, dass durch die Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter bei der Kastration keine Geschlechtshormone mehr gebildet und dementsprechend auch keine Fruchtbarkeitszyklen durchlaufen werden.


Die Entwicklung unserer Hunde ist sehr spannend und mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Bevor wir genauer auf die vermeintlichen Wechseljahre beim Hund eingehen, erklären wir dir zunächst, wie die Läufigkeit überhaupt funktioniert. Nach dem Lesen wirst du vermutlich ein besseres Verständnis für deine Hundedame haben und dir wird keiner mehr etwas zur Läufigkeit oder Hunde-Wechseljahren vormachen können.



Vom Welpen bis zum Pubertier


Unsere Hunde begleiten uns durch verschiedene Lebensphasen und machen sowohl körperliche als auch geistige Veränderungen mit. Die ersten Wochen verbringen die Welpen noch nah bei ihrer Hundemama, aber langsam gehen sie auf Entdeckungstour und sind dann schließlich bereit, in ihr neues Zuhause zu ziehen. Zwischen der 10. und 12. Woche erleben sie ihre wichtigsten Entwicklungswochen. Wenn ein Welpe einzieht, sollte seine neue Familie ihn mit dem täglichen Leben vertraut machen. Während dieser Phase machen Welpen nicht nur geistige, sondern auch körperliche Fortschritte.


Die Pubertät beginnt, wenn Rüden anfangen, ihr Bein zu heben und Hündinnen zum ersten Mal läufig werden. In dieser Zeit wird alles, was sie bisher gelernt haben, infrage gestellt. Manchmal mit purer Absicht und manchmal einfach, weil das Gedächtnis nicht so mitmacht, wie es soll. Schließlich gibt es so viele spannende Ablenkungen.


Nach der ersten Läufigkeit – wenn Junghunde erwachsen werden


Nach der Pubertät haben Hunde dann ihre endgültige Größe und ihr Gewicht erreicht. Ihre körperliche Entwicklung ist ebenso weitgehend abgeschlossen, die Hunde sind ausgewachsen. Hündinnen bleiben dabei oftmals kleiner als Rüden und wiegen im Schnitt weniger. Mit zunehmendem Alter erreichen Hunde das Seniorenalter. Die Frage nach Hunde-Wechseljahren wird immer relevanter, denn die körperliche Aktivität nimmt zu diesem Zeitpunkt ab, die Hormone der Vierbeinerinnen verändern sich wieder und das Risiko für gesundheitliche Probleme nimmt zu.


Es ist wichtig zu betonen, dass die Entwicklung eines Hundes individuell ist und von vielen Faktoren wie Rasse, Größe, Genetik und Gesundheit beeinflusst wird. In jeder Phase der Entwicklung sind regelmäßige Tierarztbesuche, eine hochwertige Nahrung und angemessene Bewegung entscheidend, um die Gesundheit deiner Fellnase zu erhalten.


Die Läufigkeit bei Hündinnen


Die Läufigkeit, auch bekannt als “Hitze” oder “Brunst”, ist ein wichtiger Lebensabschnitt im Leben jeder nicht kastrierten Hündin. Hündinnen werden meist zwischen dem 6. und 12. Monat das erste Mal läufig. Danach sollte sich die “Hitze” etwa alle sechs bis acht Monate wiederholen. Für dich ist es wichtig, erkennen zu können, wann deine Hündin läufig wird. Zu diesem Zeitpunkt solltest du sie nämlich von unkastrierter Rüden fernhalten, wenn Nachwuchs nicht erwünscht ist. 


Während der Läufigkeit durchläuft die Hündin starke hormonelle Veränderungen, um sich auf eine mögliche Fortpflanzung vorzubereiten:


Der Läufigkeitszyklus: so erkennst du die “Hitze”


  • Vorbrunst: Die erste Phase dauert 3 - 17 Tage und wird durch eine Schwellung und Blutung der Vagina gekennzeichnet. Die Blutung ist individuell. Zu diesem Zeitpunkt beginnt sie auch für Rüden gut zu riechen, ist aber noch nicht empfängnisbereit.
  • Brunst: Dies ist die eigentliche Läufigkeit, in der die Hündin empfängnisbereit ist. Sie dauert 3 - 21 Tage. Die Schwellung der Vagina nimmt wieder ab und die blutige Ausscheidung wird blasser. "Standhitze" werden die Tage zwischen dem 2.- 4. Tag der Brunst bezeichnet. An diesen Tagen finden mehrere Eisprünge statt und die Hündin ist bereit, gedeckt zu werden.
  • Nachbrunst : Die Nachbrunst dauert 9 - 12 Wochen, in der ist die Hündin nicht mehr empfängnisbereit. Die hormonellen Veränderungen nehmen wieder ab. In dieser Phase kann es zu einer Scheinschwangerschaft kommen, in der sich die Hündin ungewöhnlich verhält.
  • Ruhephase: Dies ist die Phase zwischen den Läufigkeiten, in der keine Hormonveränderungen stattfinden und die Hündin nicht empfängnisbereit ist.



Der Mythos der Hunde-Wechseljahre


Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, sind ein bekannter Lebensabschnitt bei Frauen, der mit hormonellen Veränderungen und dem Ende der Fortpflanzungsfähigkeit einhergeht. Ob Hunde in die Wechseljahre kommen, konnten wir bereits zu Beginn mit einem Nein beantworten.


Im Gegensatz zu Menschen durchlaufen Hündinnen keinen natürlichen Lebensabschnitt, in dem ihre Fortpflanzungsfähigkeit endet. Hündinnen sind in der Regel ihr ganzes Leben lang fortpflanzungsfähig und können auch im fortgeschrittenen Alter Welpen bekommen. Hunde-Wechseljahre gibt es also nicht.


Der Grund dafür ist der grundlegende Unterschied zwischen Hündinnen und Frauen. Hündinnen bekommen keine monatliche Menstruationsperiode, wie es bei Frauen der Fall ist. Stattdessen haben Vierbeinerinnen einen reproduktiven Zyklus. Während der Läufigkeit wird die Hündin empfängnisbereit, und wenn sie von einem Rüden gedeckt wird, kann es zu einer Trächtigkeit kommen.


Obwohl Hündinnen keine Wechseljahre erleben, erfahren sie trotzdem hormonelle Veränderungen im Laufe ihres Lebens. Die Hormone einer Hündin können Verhaltensänderungen während der Läufigkeit verursachen. Diese Veränderungen sind aber nicht als Wechseljahren bei Hunden zu interpretieren. Denn die Möglichkeit, Nachkommen zu bekommen, bleibt bei Hündinnen bis ins hohe Alter erhalten.


Hunde-Wechseljahre: Meine Hündin wird nicht läufig?


Ein Hund kommt also nicht in die Wechseljahre, doch warum bleibt die Läufigkeit dann bei deiner Hündin aus? Zuallererst sei gesagt, dass das Ausbleiben der Läufigkeit bei einer Hündin, die bereits mehrere Jahre regelmäßig läufig war, kein normaler Zustand ist und oftmals mit einer Erkrankung einhergeht. Eine häufige Ursache, die den Verdacht auf mögliche Wechseljahre bei deinem Hund verursacht, sind hormonbildende Eierstockzysten. Es gibt aber auch andere schwere Erkrankungen, die das Ausbleiben der Läufigkeit verursachen. Wenn deine Hündin die “Hitze” plötzlich nicht mehr bekommt, dann sind es demnach keine Wechseljahre bei Hunden und du solltest schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen. Umso eher die Ursache bekannt ist, umso schneller und einfacher lassen sich Erkrankungen in der Regel heilen.


War deine Hündin jedoch noch gar nicht läufig, dann kann einfach nur eine verspätete Pubertät der Grund dafür sein. Je nach Rasse, Entwicklung und Größe, kann es passieren, dass deine Hündin erst später die erste “Hitze” durchläuft. Ein Check-up beim Tierarzt verschafft aber auch hier Klarheit und schließt Erkrankungen aus.


Die “Stille Hitze” lässt ebenso erfahrene Hundebesitzer an mögliche Wechseljahre beim Hund glauben, denn es kann durchaus passieren, dass du die Läufigkeit deiner Hündin nicht wahrnimmst. Um sicherzugehen, ob deine Hündin eine "Stille Hitze" hat, kannst du einen Vaginalabstrich oder eine Blutuntersuchung machen lassen.


Keine Hunde-Wechseljahre, aber altersbedingte Veränderungen


Obwohl Hündinnen keine Wechseljahre haben, machen auch sie im Laufe ihres Lebens altersbedingte Veränderungen durch. Besonders im Alter ist es wichtig, die Gesundheit deiner Hündin genau zu beobachten und regelmäßige Tierarztbesuche einzuplanen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ältere Hündinnen sind jetzt weniger aktiv und können Anzeichen von Gelenkbeschwerden oder anderen altersbedingten Gesundheitsproblemen zeigen. Reduzierte Aktivität ist normal und erfordert eine angepasste Bewegungsförderung. Eine Gewichtszunahme ist bei Hündinnen im Alter auch häufig festzustellen. Sehschwäche und Hörverlust sind ebenfalls möglich, daher sollte man sich darauf einstellen, dass die Hündinnen langsamer auf visuelle oder akustische Signale reagieren könnten. Verhaltensänderungen wie erhöhte Anhänglichkeit oder veränderte Schlafmuster sind ebenso keine Seltenheit. Eine gesunde Hundeernährung und eine liebevolle Umgebung sind vor allem jetzt wichtig, damit du deine Hündin im Alter optimal begleiten kannst.


Fazit: Klimakterium bei Hunden


Hündinnen erfahren keine Wechseljahre wie Frauen. Sie bleiben in der Regel ihr ganzes Leben lang fortpflanzungsfähig. Dennoch durchlaufen sie im Laufe ihres Lebens natürliche Veränderungen, die in Bezug auf ihre Fortpflanzungsfähigkeit und Gesundheit berücksichtigt werden sollten. Wenn die Läufigkeit bei deiner Hündin plötzlich ausbleibt, dann ist sie keine Ausnahme und hat doch Hunde-Wechseljahre bekommen, sondern sollte vom Arzt auf mögliche Ursachen des Ausbleibens untersucht werden. Die Läufigkeit verlangt deiner Vierbeinerin so einiges ab. Unterstütze sie, indem du ihr dabei hilfst, aufdringliche Rüden fernzuhalten und mit viel Verständnis und Ruhe an die Sache ran gehst. Mit unseren Tipps für die Läufigkeit übersteht ihr beide die Zeit noch besser. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du keinesfalls dem Mythos der Wechseljahre bei Hunden verfallen und immer einen Blick auf die Gesundheit deiner Hündin haben solltest.