Wir Menschen essen nicht immer gesund. Tiefkühlpizza und Currywurst von der Bude stehen gern mal auf dem Programm. Wenn es aber um unsere geliebten Vierbeiner geht, wünschen wir uns natürlich nur das Beste fürs Tier. Den Hund gesund ernähren – was bedeutet das in der Praxis? Nur Futter aus der Dose? Lieber gleich rohes Fleisch geben? Und darf es auch ab und an mal ein Leckerli sein?
Wie viel Hundenahrung braucht der Hund?
Eine gesunde Hundeernährungfängt schon bei der richtigen Menge an. Gibst du deinem Liebling zu wenig Futter, hat er nicht genug Energie für den Tag. Fütterst du hingegen zu viel, entwickelt er Übergewicht mit all seinen negativen Folgen. Aber wie viel Futter braucht denn dein Liebling nun wirklich? Das hängt davon ab, ob du Nass- oder Trockenfutter gibst. Außerdem haben zum Beispiel Welpen einen anderen Nährstoffbedarf als ausgewachsene Hunde.
Entscheidend ist aber auch die Größe deines Vierbeiners. Bei einem großen Hund reichen zwei Prozent des Gesamtgewichts aus. Ein kleiner Hund futtert hingegen bis zu fünf Prozent seines Gewichts an Nassfutter.
Mengenbestimmung bei Trockenfutter – so fütterst du richtig
Trockenfutter ist sehr viel komprimierter, enthält aber auch deutlich weniger Wasser. Die tägliche Menge an trockenem Hundefutter kann auf den ersten Blick spärlich erscheinen. Hat dein Liebling bislang nur Nassfutter gefressen, könnte er darauf mit Unwillen reagieren.
Hier ein kleiner Vergleich: Ein mittelgroßer Hund (10 Kilogramm) hat einen Kalorienbedarf von rund 500 kcal. Das entspricht einer Menge an Nassfutter in Höhe von ca. 400 Gramm. Gibst du stattdessen Trockenfutter, reduziert sich die Menge auf 40 Gramm.
Thema Trockenfutter – wie gesund ist es wirklich?
Ein gesundes Futter für Hunde – davon träumen wir doch alle. Bestimmt hast auch du schon einmal davon gehört, dass Trockenfutter keine gute Idee ist. Aber stimmt das auch? Gibt es wirklich kein gesundes Trockenfutter für Hunde? Schauen wir uns doch einfach mal an, welche Kritikpunkte zu beachten sind.
Die Verträglichkeit – gesunde Hundeernährung ist leicht verdaulich
Wenn es um das Thema Verträglichkeit geht, hat Trockenfutter klar die Nase vorn. Es wird in kleinen Mengen gefressen und belastet den Magen-Darm-Trakt deines Lieblings nicht übermäßig. Voraussetzung ist, dass dein Hund keine Futtermittelallergie hat und dass du ein hochwertiges Trockenfutter gibst.
Die Zusammensetzung – gesunde Hundeernährung braucht bestimmte Inhaltsstoffe
Es gibt gutes und schlechtes Hundefutter, so wie es auch beim Menschen gute und schlechte Ernährung gibt. Entscheidend ist beim Hundefutter neben der Qualität der Inhalte, vor allem die Zusammensetzung. Gesunde Hundenahrung zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Komponenten in abgestimmter Menge enthalten sind. Proteine, Rohfett und Rohasche sind dabei besonders wichtig.
Des Weiteren gehört natürlich auch ein Proteinlieferant in ein gutes Futter. Wenn du deinen Hund weder vegan noch vegetarisch ernährst, dann achte auf einen möglichst hohen Fleischanteil. Außerdem können im Futter noch Obst und Gemüse ergänzt sein. Diese liefern Vitamine und Ballaststoffe. Öl ist eine weitere Zutat, die dem Futter häufig zugesetzt wird. Wie bei allem anderen ist auch hier die Qualität entscheiden. Lachsöl gilt dabei als äußerst beliebt und enthält eine Menge Omega 3.
Achtung: Bei diesen Deklarationen solltest du misstrauisch werden
Was sind denn eigentlich "tierische Nebenerzeugnisse"? Kennst du dich mit der Deklaration auf der Hundefutterdose wirklich aus und weißt, was eine gesunde Hundeernährung ausmacht? So manch ein Hersteller versucht, mit schwammigen Formulierungen für Unsicherheit zu sorgen. Deswegen hier ein paar fiese Tricks, auf die du nicht hereinfallen darfst.
Liest du auf dem Hundefutteretikett zum Beispiel den Zusatz "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", kann das so ziemlich alles sein, was vom Tier stammt. Du hast also nicht zwingend den Rücken vom Rind in der Dose, sondern womöglich auch Milz, Knorpel, Euter, Sehnen und vieles mehr. Der Anteil an echtem Fleisch sollte auf jeden Fall ausgeschildert sein.
Ähnlich sieht es bei pflanzlichen Nebenerzeugnissen aus. Oftmals findet man unter den Zutaten Getreide. Da es günstig ist, wird es gerne im Hundefutter eingesetzt. Dabei gibt es genügend andere Kohlenhydratlieferanten, wie zum Beispiel Reis oder Kartoffelflocken. Diese vertragen Hunde in der Regel besser.
Die Ernährung eines Hundes muss nicht rein aus Fleisch bestehen. Nebenerzeugnisse der Pflanze können aber tatsächlich alles sein. Damit ist ein Getreidehalm ebenso gemeint wie die Schale einer Erdnuss.
Finger weg gilt bei Futtersorten, auf denen du den Zusatz "Bäckereierzeugnisse" liest. Dabei handelt es sich nicht um ein Stück Dinkelbrot. Es kann sich um alte Kekse, Kuchen oder süße Teilchen handeln, die niemand mehr essen wollte. Mit gesunder Ernährung hat dieser Futterbestandteil nichts zu tun.
Nass- oder Trockenfutter – was ist die bessere Wahl?
Die gesunde Hundeernährung ist dein Ziel, doch die Industrie stellt dich erst mal vor eine riesige Herausforderung. Spazierst du einmal durch einen Fachmarkt, stellst du fest, dass es Hunderte verschiedener Hundefuttersorten gibt. Und dann ist da noch die Frage, ob gesunde Tiernahrung lieber nass oder trocken sein sollte.
Wichtig: Grundsätzlich kann eine gesunde Hundeernährung sowohl aus Nassfutter als auch aus Trockenfutter bestehen. Die Qualität ist der entscheidende Faktor! Theoretisch ist die Nährstoffverfügbarkeit bei beiden Futterarten gegeben.
Tipp: Wenn du dich gar nicht entscheiden kannst, kann eine gesunde Hundeernährung auch aus Mischfutter bestehen. Vor allem für hungrige Vierbeiner ist das eine gute Wahl. Morgens gibt es eine Portion Nassfutter, am Abend dann noch ein paar Krümel Trockenfutter.
Die Unterschiede zwischen Trocken- vs. Nassfutter für die gesunde Hundeernährung
Wenn beide Futterarten geeignet sind, wo unterscheiden sie sich dann? Es ist nicht nur die Futtermenge, sondern vor allem der Wasseranteil. Bei Nassfutter triffst du auf einen Wassergehalt von bis zu 85 %. Damit kann dein Hund schon einen Teil des Wasserbedarfsdecken. Oft wird vergessen, dass eine gesunde Hundeernährung auch die Wasseraufnahme mit einschließt.
Ein weiterer Unterschied ist bei den Proteinquellen zu finden. In qualitativ minderwertigem Trockenfutter werden in der Regel Trockenfleisch, Schlachtabfälle oder auch Blut genutzt, um Proteine zu gewinnen. Beim Nassfutter setzen Hersteller auf Fleisch, Fleischreste, Organe und Innereien. Zum Strecken wird jedoch auch hier häufig Blut verwendet, was nicht gerade für eine gesunde Hundeernährung spricht. Deshalb gilt auch hier: auf die Qualität kommt es an.
Gesunde Ernährung – Hunde dürfen Leckerlis fressen
Ein Stück Putenfleisch von deinem Brötchen und danach noch ein Ei? Eine gesunde Hundeernährung muss ausgewogen und abwechslungsreich gestaltet werden. Gibst du Leckerlis, musst du sie von der Futtermenge abziehen.
Die Ernährung deines Lieblings darf und sollte sogar dann und wann ein Leckerli beinhalten und das darf sogar vom Tisch stammen. Ein Stück gekochter Brokkoli, ein bisschen Melone im Sommer oder ein halber Apfel? Gar kein Problem, Hunde dürfen viele Gemüse- und Obstsortenfressen. Snacks sind außerdem ein wertvolles Mittel zur Belohnung und Erziehung deines Hundes.
Hunde gesund ernähren – darauf musst du bei Snacks achten
Bei der Wahl der richtigen Leckereienfür deinen Liebling musst du ein paar Faktoren berücksichtigen. Kaufe auf gar keinen Fall Billigware aus dem Nicht-EU-Ausland, denn es unterliegt nicht den hiesigen Gesetzgebungen. Ein gutes Hundeleckerli besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen. Dazu gehören Ziemer, Pansen oder auch Schweineohren. Mit Mineralien, Nährstoffen und Vitaminen sind solche Kausnacks ein gesunder Leckerbissen für deinen Hund.
Verzichte auf alles, was mit chemischen Inhaltsstoffen belastet ist. Wenn es einen Snack vom Tisch gibt, achte darauf, dass er ungewürzt ist. Während dir die Haut des Hähnchens lecker schmeckt, ist sie für deinen Hund schwer verdaulich.
Für den Hund kochen – ist das wirklich sinnvoll?
Du liebst es zu kochen und möchtest deinen Vierbeiner so richtig verwöhnen? Theoretisch kannst du eine gesunde Hundeernährung auch am eigenen Herd gestalten. Früher galt der Haushund als Restefresser. Es gab kein Hundefutter für ihn, er fraß das, was der Mensch übrig ließ. Wenn du gesunde Hundeernährung selbst kochen möchtest, brauchst du ein gewisses Know-how, um die wichtigen Inhaltsstoffe zu verarbeiten. Hier ein kleiner Überblick, wie sich ein Menü für deinen Schatz zusammensetzen kann:
- Fleisch als Basis: Der Hauptbestandteil im Hundefutter ist Fleisch und das solltest du auch beim Selbstkochen nicht ändern. Gekocht oder gebraten kann es auf dem Speiseplan landen, natürlich ohne Gewürze. Niere und Leber sind als Innereien eine gute Proteinquelle, sollten aber nicht häufiger als einmal pro Woche gefüttert werden.
- Fisch als Alternative: Dein Hund lehnt das leckere Rindfleisch ab? Probiere es als Alternative mit Fisch. Thunfisch, Lachs oder auch Kabeljau – die meisten Speisefische werden vom Hund gern angenommen. Achte darauf, dass keine Gräten zurückbleiben, an denen sich dein Hund verletzen könnte.
- Proteinquellen finden: Gesunde Hundeernährung braucht einen hohen Proteinanteil. Neben Fisch und Fleisch liefern auch Eier und Milchprodukte Eiweiß. Manche Hunde reagieren empfindlich auf Laktose, daher solltest du auf gut verträgliche Produkte setzen.
- Obst und Gemüse: Für Ballaststoffe und als Sättigungsbeilage sind Obst und Gemüse wunderbar geeignet. Möhren sind gut verträglich, auch kleine Mengen an Kartoffeln und viele weitere Gemüsesorten bereichern das Menü deines Hundes. Wenn dein Hund nicht überempfindlich ist, können auch kleinere Mengen an Hülsenfrüchten den Speiseplan abwechslungsreicher gestalten.
Bitte nicht: Worauf eine gesunde Hundeernährung verzichtet!
Auch wenn es einfach erscheint, haben Essensreste im Napf deines Hundes nichts verloren. Die Spaghetti Bolognese vom Vortag ist für dich ein Leckerbissen, für deinen Vierbeiner aber leider unverträglich. Alles, was du bereits gewürzt oder gesalzen hast, kann vom Hundekörper nicht gut verarbeitet werden. Von manchen Produkten kannst du deinem Schatz aber ruhig etwas abgeben. Kochst du zum Beispiel sowieso gerade Karottengemüse, hebe deinem Hund eine Extraportion auf.
Lauchgewächse wie Knoblauch, Zwiebeln oder Schnittlauch gehören nicht in den Hundenapf, da dein Liebling darauf mit Unverträglichkeitssymptomen oder sogar Vergiftungssymptomen reagieren kann. Auch die beim Menschen so vielfältig eingesetzte Avocado ist für Hunde nicht geeignet.
Gesunde Hundeernährung – ist Barf wirklich so gesund?
Für echte Barf-Fans gibt es keine andere gesunde Hundeernährung als die Rohfleischfütterung. Aber wie sieht es wirklich aus? Du findest im Handel auch Fertig-Barf-Menüs, aber um zu wissen, was in den Napf kommt, musst du im Endeffekt das Menü doch selbst zusammenstellen. Das birgt natürlich das Risiko, dass die falschen Nährstoffe im Napf landen. Wenn als gesunde Hundeernährung Barf gewählt wird, brauchst du genaue Kenntnisse über den Bedarf deines Lieblings.
Einfach ein Stück Fleisch in den Napf werfen reicht nicht aus. Zahlreiche Vitamine müssen supplementiert und ergänzt werden, damit der Nährstoffbedarf deines Hundes gedeckt wird. Ist Barf also wirklich für jeden Hund das passende Hundefutter? Wenn es um die Ernährung von Hunden geht, gibt es vielfältige Diskussionen.
Barf und seine Risiken
Tatsächlich sind längst nicht alle Tierärzte davon überzeugt, dass eine gesunde Hundeernährung immer aus rohem Fleisch bestehen muss. Grundsätzlich bringt das Barfen auch einige Nachteile mit sich. Kein Zweifel, beim Barfen weißt du, was dein Liebling bekommt. Aber rohes Fleisch hat immer ein gewisses Risiko, mit Salmonellen oder Parasiten belastet zu sein.
Der zweite große Nachteil ist, dass das Barfen sehr aufwendig sein kann. Neben der eigentlichen Zubereitung der Hundemahlzeit mit rohem Fleisch müssen die einzelnen Komponenten und Zutaten auf den eigenen Hund angepasst werden. Damit keine Mangelernährung entsteht, sollte hier zwingend immer ein Tierarzt oder Hundeernährungsberater zurate gezogen werden, der regelmäßig die Zusammensetzung der Barfmahlzeit nachjustiert.
Ein hochwertiges Nassfutter ist an dieser Stelle bereits als vollwertige Mahlzeit mit qualitativen Zutaten zusammengesetzt und muss lediglich nur noch nach Gewicht und Auslastung des Vierbeiners portioniert werden.
Minderwertiges Futter erkennen und vermeiden
Eines der Hauptprobleme beim minderwertigen Hundefutter sind die Proteinquellen. Doch genau diese sind für eine gesunde Ernährung bei deinem Liebling von hoher Wichtigkeit. Manchmal erhältst du vermeintliche Premiummarken, dahinter steckt aber nur minderwertiger Abfall, den du deinem Liebling gar nicht erst füttern solltest.
Ein Blick aufs Etikett kann dir weiterhelfen. Gesunde Hundeernährung bedeutet, dass der wichtigste Bestandteil des Hundefutters Fleisch ist. Auf dem Etikett muss Fleisch also an erster Stelle zu finden sein. Achte bei einem Trockenfutter vor allem darauf, ob "frisches Fleisch" oder nur "Fleisch" genannt wird. Im ersten Moment hört sich "frisches Fleisch" besonders gut an, ist es aber nicht. Aus 25 % frischem Geflügel werden nach dem Trocknungsprozess ganz schnell nur noch ca. 8 % Geflügel. Viel zu wenig, um als Basis für ein gesundes Hundefutter zu dienen.
Fazit: Gesundes Hundefutter muss nicht zwingend aus dem Topf stammen
Du brauchst weder einen Michelin-Stern, noch einen Exklusivvertrag bei deinem Metzger. Deinen Hund kannst du auch mit Fertigfutter gesund ernähren, sofern du die Besonderheiten kennst. Eine gesunde Ernährung besteht aus hochwertigen Proteinen und liefert deinem Schatz alle wichtigen Mineralstoffe, die er zum Leben braucht. Wenn du unsicher bist, kannst du dich bei deinem Tierarzt beraten lassen. Dort erhältst du auch Hilfe, wenn dein Liebling allergisch auf bestimmte Futterinhaltsstoffe reagiert und die Ernährung daher eingeschränkt ist!
Tipp: Leidet dein Hund unter einer bestimmten Erkrankung? Funktioniert seine Niere nur eingeschränkt oder hat er Arthrose? In diesem Fall können sich die Ansprüche an eine gesunde Hundeernährung stark verändern. Erkrankte Hunde haben einen anderen Nährstoffbedarf, können beispielsweise mehr Kalzium benötigen als andere. Sollte bei deinem Liebling eine Unverträglichkeit oder eine Grunderkrankung vorliegen, lass dich immer von deinem Tierarzt beraten.
Wenn du das Futter wechseln möchtest, solltest du immer Schritt für Schritt vorgehen. Der empfindliche Hundemagen kann mit einem akuten Wechsel oft nicht umgehen. Du hilfst deinem Vierbeiner, wenn du ein altes, minderwertiges Futter gegen ein neues Futtermittel austauschst. Gehst du aber zu schnell vor, kann das seine Verdauung erstmal durcheinanderbringen.