Nervöser Hund: Übelkeit sorgt für Unruhe


Die Fütterungszeit ist vielen Hunden wohl die liebste Zeit am Tag. Kurz vorher stehen die meisten Fellnasen schon in den Startlöchern: Sie schmachten dann bereits den Kühlschrank an oder lassen uns Besitzer mit einem Tatzenschlag wissen "Vergiss bitte nicht, gleich muss ich gefüttert werden!". Die Freude überkommt das ein oder andere "Raubtier" dann so sehr, dass es die Mahlzeit regelrecht in einem Stück verschlingt. Aber Moment mal – heute ist irgendetwas anders. Die dezenten Hinweise auf die Futtergabe bleiben völlig aus! Das Futter selbst wird nicht mal aufgenommen oder kommt direkt wieder hoch – leidet der Hund an Übelkeit? Bei jedem Helikopter-Herrchen und Frauchen steigt jetzt der Puls, und auch diejenigen, die sonst ganz gelassen sind, beginnen sich nun Sorgen zu machen.

Doch wir wollen nicht gleich in Panik verfallen. Denn, wenn der Hund an Übelkeit leidet, wollen wir den zarten Hundemagen doch nicht mit Hektik noch mehr aufwühlen. Erfahrene Hundebesitzer wissen: Vor allem ein Welpe übergibt sich mal. Aber auch adulte Hunde leiden gelegentlich an Übelkeit. In vielen Fällen ist das harmlos und eine kurzweilige Erscheinung. Erst wenn die Symptome nicht abklingen, weitere dazu kommen oder länger anhalten, dann solltest du genauer hinsehen.


Ursachen für Übelkeit beim Hund


Unter Schlingern ist das oben beschriebene Szenario sehr bekannt und eine häufige Ursache für Übelkeit beim Hund. Zu schnell gefressenes Futter findet den Weg zügig wieder zurück nach oben. So wie diese Ursache sind die meisten Ursachen für Übelkeit beim Hund eher harmlos. Vor allem Welpen übergeben sich im Vergleich zu ausgewachsenen Hunden häufiger. Schließlich sind sie manchmal wie kleine flauschige Staubsauger, die alles zu sich nehmen, was sie finden. Aber auch einige ältere Fellnasen machen selbst dem neusten Saugroboter noch Konkurrenz. Für den zarten Hundemagen kann das schnell zu viel werden und zum körpereigenen Abwehrmechanismus führen. Ruck zuck und schon liegt das morgens verspeiste Haargummi wieder bei Frauchen auf dem Teppich.

Ein weiteres, sehr bekanntes Szenario ist Folgendes: Dein Vierbeiner ist auf einer Wiese am tollen und toben. Ein herrlicher Anblick, der dein Herz höherschlagen lässt. Plötzlich fängt dein Hund jedoch an, den Rasen, auf dem er spielt, zu fressen. Manche Hunde fressen Gras bei Magenbeschwerden und andere, um Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Die Aufnahme von Gras führt in den meisten Fällen zum Erbrechen. So kann sich deine Fellnase von schädlichen Futterbestandteilen trennen – eine natürliche Magenreinigung also und kein Grund zur Sorge.

Leidet dein Hund jedoch häufig unter Übelkeit oder Erbrechen. Kommen vielleicht sogar weitere Symptome hinzu wie Magengeräusche oder Durchfall? Dann kann es sein, dass dein Liebling bestimmte Bestandteile in seinem Futter nicht verträgt. In diesem Fall wird der Tierarzt dir dabei helfen, die Ursache herauszufinden und dich diesbezüglich beraten. Auch ein Ernährungsberater für Hunde wird dir bei der Behandlung einer Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit weiterhelfen können. Zu weiteren bekannten Ursachen von Übelkeit beim Hund zählen Magenentzündungen, Parasiten und auch Stress.


Übelkeit beim Hund


Stress als Ursache von Übelkeit bei Hunden


Finden du und der Tierarzt keine genauen Ursachen für die Übelkeit und das Erbrechen bei deinem Hund? Hast du bereits gefühlt das ganze Internet nach Hinweisen abgesucht? Manchmal liegt die Antwort auf die Frage nach den Ursachen jedoch auf der Hand – wenn man weiß, dass auch Stress Unwohlsein bei Hunden verursachen kann. Hunde sind sensible Wesen, ihr Magen ist manchmal noch sensibler. Veränderungen oder gar Streitigkeiten in der Familie, Veränderungen im Alltag oder eine neue Wohnung können den Magen deines Vierbeiners dabei ganz schön auf Trab halten.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das ganz von allein wieder legt. Hat sich dein Hund erst an sein neues Zuhause gewöhnt, dann verfliegt auch schnell wieder die Übelkeit. Aber auch verschiedene Hausmittel und Ruheübungen können das Verdauungsorgan deines Hundes wieder beruhigen. Welche Hausmittel sich da am besten eignen, erfährst du weiter unten.


Notfall beim Hund: Übelkeit als Vorbote ernsthafter Erkrankungen


Übelkeit beim Hund kann jedoch auch ein Alarmsignal dafür sein, dass sich dein Hund in einer lebensbedrohlichen Lage befindet und ärztliche Hilfe benötigt. So ein aufgenommenes Haargummi muss kein allzu großes Problem für deinen Hund darstellen – sollte natürlich trotzdem mit dem Tierarzt besprochen werden. Aber spitze oder harte Fremdkörper können die Organe deines Hundes verletzen oder tagelang sehr schwer im Magen liegen. In diesem Fall wird dein Hund unter Übelkeit leiden und vielleicht sogar die Nahrung verweigern. Oftmals versuchen Hunde, den Fremdkörper dann durch Erbrechen wieder loszuwerden. Hast du mitbekommen, dass deine Fellnase etwas potenziell Gefährliches aufgenommen hat oder zeigt dein Hund für ihn untypisches Verhalten? Dann zögere nicht und hole dir schnellstmöglich ärztlichen Rat ein.


Giftige Substanzen und Magendrehung – hier musst du sofort aufmerksam werden


Besonders lebensbedrohlich sind Gifte. Giftköder oder gegen Schädlinge ausgelegte Gifte, wie Rattengifte, lauern häufig vor der Haustür. Aber auch in unseren eigenen vier Wänden kann es passieren, dass unsere Hunde für sie giftige Lebensmittel oder andere Schadstoffe zu sich nehmen. Achte deshalb gut darauf, dass dein Hund nicht von allein an Lebensmittel, Tabletten, Kaugummis und Co. kommt. Du kennst deinen Hund am besten. Zeigt er auf einmal Zeichen von Unwohlsein oder wirkt sogar nervös, dann kann dein Hund unter Übelkeit oder einer Vergiftung leiden.

Neben einem Fremdkörper oder einer Vergiftung kann auch eine Magendrehung Übelkeit beim Hund verursachen. Mit einer Magendrehung ist nicht zu spaßen. Bei einem Verdacht auf eine Magendrehung solltest du sofort eine Tierklinik aufsuchen. Ursachen für einen gedrehten Magen sind voranging Toben und Spielen unmittelbar nach dem Fressen. Aus diesem Grund ist sogar es ratsam, den Spaziergang erst mindestens 15 Minuten nach dem Essen zu beginnen. Mit weiteren körperlichen Anstrengungen solltest du noch länger warten. Eine Magendrehung zeigt sich vorwiegend durch einen sehr starken Speichelfluss, Schaum vor dem Maul, eine blasse Mundschleimhaut und einen insgesamt sehr unruhigen Hund. Ein Hund kann in so einem Fall auch keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr aufnehmen.


Übelkeit beim Hund erkennen – häufige Symptome


Übelkeit, auch Nausea genannt, ist die Vorstufe zum Erbrechen. Nicht zwangsläufig muss es schlussendlich jedoch zum Erbrechen kommen, wenn der Hund unter Übelkeit leidet. Ein klassisches Symptom, das ein Hund bei Übelkeit zeigt, ist unter anderem das Speicheln. Das hat die Funktion, dass der Speichelfluss die Speiseröhre mit Speichel auskleidet, damit sie besser vor der aufsteigenden Magensäure geschützt ist. Auch Züngeln, Schmatzen und Lippenschlecken können Symptome von Übelkeit beim Hund sein. Mit der Erfahrung und genauer Beobachtung deines Hundes werden dir schnell Veränderungen im Verhalten auffallen und du wirst lernen, die Anzeichen von Übelkeit gut zu erkennen.


Was kann ich meinem Hund gegen Übelkeit geben?


Dein Hund übergibt sich und leidet an Übelkeit? Da willst du sicherlich erst mal nur eins – schnellstmöglich helfen. Hausmittel können bei kleineren Magenverstimmungen wahre Wunder bewirken. Dabei unter anderem der Klassiker unter Hausmitteln bei Übelkeit, Durchfall und Erbrechen: Morosche Karottensuppe. Sie ist schnell zubereitet, kann für den Notfall eingefroren werden und schmeckt den meisten Hunden auch noch ziemlich gut. Durch das lange Kochen entstehen Zuckermoleküle, die einen Schutzfilm auf der Darmflora bilden. Bakterien docken dann an den Zuckermolekülen an und werden ausgeschieden.


Kamillentee ist ein weiteres bekanntes Hausmittel. Kamille beruhigt nicht nur unsere Mägen, sondern auch die unserer Hunde. Einige Fellnasen mögen den Tee jedoch nicht so gerne. Um den Geschmack etwas angenehmer für deinen Hund zu gestalten, kannst du ein kleines bisschen Honig unterrühren. Dieser wirkt sich auch positiv auf die Magenverstimmung aus und schmeckt den Hunden obendrein ausgezeichnet. Wegen der vielen Kalorien und dem hohen Zuckergehalt sollte Honig jedoch nur in geringer Menge gefüttert werden.


Es kann auch hilfreich sein, die Futterration in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt zu füttern. Dadurch wird der Magen nicht so sehr belastet und hat Zeit, sich wieder zu regenerieren. Hat dein Hund des Öfteren mit Übelkeit zu kämpfen, dann kann auch eine Darmsanierung von Vorteil sein. Diese erhältst du beim Tierarzt.


Hund erbricht


Mein Hund erbricht: Was soll ich tun?


Dein Hund leidet unter Übelkeit oder Erbrechen? Der erste Schritt ist es, Ruhe zu bewahren. Wir verbinden das Erbrechen oft mit Krankheit und starkem Unwohlsein. Für Hunde ist das Erbrechen jedoch nicht so unangenehm wie für uns. Das liegt daran, dass der Wolf, von dem unsere Hunde abstammen, seine Mahlzeiten früher immer schnell verschlungen hat, damit sie ihm keiner wegnehmen kann. Dann hat er sich einen ruhigen Platz gesucht und die Mahlzeit wieder hochgewürgt, um diese anschließend wieder zu verspeisen. Zugegeben – das klingt nicht so appetitlich, ist aber auch kein Grund, sich verrückt zu machen. Schlingt dein Hund sein Futter ständig, dann kann eine Schleckmatte oder ein spezieller Napf ihn daran hindern.

Der nächste Schritt ist es zu prüfen, wie oft dein Hund spuckt und ob er noch weitere Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Hat er sich einmal übergeben, dann ist das nicht gleich etwas Schlimmes. Beobachte deine Fellnase einfach den Rest des Tages. Erbricht sie sich plötzlich ständig nach jeder Mahlzeit, und am zweiten Tag ist auch keine Besserung in Sicht, dann solltest du dir ärztlichen Rat einholen. Wie bei allem gilt aber auch hier: Erst mal cool bleiben und den Hund nicht unnötig nervös machen.