Hautprobleme: Was tun, wenn der Hund trockene Haut hat?

Kennst du das schöne Gefühl, wenn du mit den Fingern durch das Fell deines Hundes streichst? Seine Haut ist angenehm warm, das Fell schmiegt sich um deine Finger – und ein genießerischer Blick wird dir beim Streicheln zugeworfen. Was aber, wenn Fell und Haut vom Vierbeiner Probleme machen? Hat ein Hund trockene Haut, kann sich das auf sein Fell und sogar sein allgemeines Wohlbefinden auswirken. Obwohl unsere Hunde normalerweise keine Pflegeroutinen mit täglicher Feuchtigkeitscreme und Co. benötigen, ist ein regelmäßiger Blick auf die Haut deines Vierbeiners ein Muss.


Das äußere Erscheinungsbild deines flauschigen Lieblings ist ein wichtiger Indikator für Gesundheit und Wohlbefinden. Machen sich Hautprobleme bemerkbar, kann das ein Zeichen für Erkrankungen oder Fehlernährung sein. Doch nicht immer stecken gesundheitliche Aspekte dahinter, wenn die Haut des Hundes schuppt oder Rötungen zeigt. Wir erläutern dir, welche Ursachen dermatologische Veränderungen haben und wie du einem Hund mit trockener Haut Linderung verschaffst.


Hilfe bei Hautproblemen – So erkennst du, dass dein Hund unter trockener Haut leidet

Bis auf wenige Ausnahmen ist die Haut des Hundes mit Haaren besetzt, die je nach Rasse und Beschaffenheit unterschiedlich dicht stehen. Das macht es schwierig, Irritationen mit bloßem Auge zu erkennen. Doch neben der optischen Kontrolle gibt es einige weitere Anzeichen für eventuell bestehende Probleme. Dass dein Hund trockene Haut hat, erkennst du unter anderem auch daran, dass er


  • sich häufig kratzt,
  • stärker haart und/oder
  • zu Kahlstellen neigt.


Kannst du diese Symptome für trockene Haut beim Hund an deiner Fellnase beobachten? Dann solltest du unbedingt weiterlesen!


Hund hat Schuppen – ein Anzeichen für trockene Haut

Zudem bilden Hunde mit trockener Haut häufig Schuppen aus, die als weiße Partikel im Fell sichtbar werden (ähnlich wie bei uns Menschen), oder überall dort liegen bleiben, wo dein Liebling sich niedergelassen hat. Ihre Ursache liegt einerseits in der Erneuerung von Hautzellen oder andererseits in einer übermäßigen Produktion der Talgdrüsen.


Was paradox klingt, erklärt sich wie folgt: Im Normalfall produzieren die Drüsen Fett, das zum Schutz der Epidermis dient. Bei Hunden mit trockener Haut versuchen sie, der Trockenheit entgegenzuwirken. Es entstehen mehr und mehr der körpereigenen Pflegestoffe, die erst ein Fettigkeitsgefühl hervorrufen und sich dann als Schuppen ablagern. Bleibt die Ursache der trockenen Haut unbehandelt, steigt ihre Zahl – was zu weiteren Irritationen, noch mehr Hundeschuppen und stärkerem Juckreiz führt. Eine unkontrollierte Talgproduktion ist jedoch nicht der einzige Grund für Schuppenbildung. Auch andere Ursachen können zu der Erkenntnis führen „mein Hund hat Schuppen“. Welche das sind, erfährst du im nachfolgenden Abschnitt.


Hund trockene Haut


Es gibt viele Gründe für Hundeschuppen und trockene Haut beim Hund

Dein Hund hat trockene Stellen auf der Haut und kratzt sich ständig? Dein Welpe hat Schuppen und trockene Hautflecken? Mit diesem Problem seid ihr nicht allein – trockene Haut beim Hund ist nämlich kein Einzelfall. Die Ursachen für trockene Haut und Juckreiz sind äußerst vielfältig. Zu den bekanntesten Gründen, die deinem Hund trockene Haut bescheren können, zählen


  • genetische Ursachen,
  • Hautkrankheiten,
  • sonstige Erkrankungen sowie
  • Umwelteinflüsse.


Genetische Ursachen können Hautprobleme beim Hund verursachen

Manchmal steckt einem Hund die Neigung zu trockener Haut buchstäblich im Blut. Ist er genetisch vorbelastet, kann es zur Ausbildung einer Überempfindlichkeit kommen – etwa in Art einer Allergie oder Futtermittelunverträglichkeit.

  • Bei einer Allergie: Wie Menschen können auch Hunde an Allergien leiden. Eine Überempfindlichkeit gegenüber Pollen oder Gräsern bzw. den Inhaltsstoffen von Pflegeprodukten bringt nicht selten Hautprobleme mit sich, die beim Hund trockene Haut und Haarausfall zur Folge haben können.
  • Bei einer Futtermittelunverträglichkeit: Auch eine Futtermittelunverträglichkeit kann beim Hund zu trockener Haut führen. Reagiert dein Liebling allergisch auf bestimmte Nahrungszusätze, macht sich das unter Umständen äußerlich bemerkbar.

Dein Hund hat trockene Haut und verliert Fell? Haut- oder sonstige Krankheiten können schuld sein!

Der Katalog an Infektionen, die dermatologische Probleme verursachen, ist breit gefächert. Folgende Erkrankungen können sich bei deinem Hund durch trockene Haut und/oder Schuppenbildung bemerkbar machen:


  • Borkenflechte: Zeigen sich am Kopf bzw. an den Ohren, Beinen oder Pfoten kreisförmige Rötungen und Kahlstellen, könnte dein Hund seine trockene Haut aufgrund von Borkenflechte haben.
  • Follikulitis: Geschwollene, schuppige Stellen können ein Anzeichen für entzündete Haarwurzeln sein. Bei der sogenannten Follikulitis leidet dein Hund nicht nur unter trockener Haut, sondern möglicherweise auch an offenen Wunden.
  • Impetigo: Dieses Problem tritt vorwiegend bei Welpen auf. Es äußert sich durch eiternde Pusteln, die starken Juckreiz verursachen – ähnlich den Windpocken beim Menschen.
  • Nässende Dermatitis: Ein scheinbarer Widerspruch zu trockener Haut beim Hund ist die nässende Dermatitis, auch Hot-Spot-Erkrankung genannt. Dein Liebling entwickelt an lokal begrenzten Stellen Rötungen und Entzündungen, die ihre Ursache in Allergien, Infektionen oder Insektenbissen haben. Auch intensives Lecken kann zu dieser Hautkrankheit führen.
  • Pilzbefall: Kratzt sich dein Liebling vermehrt an den Ohren oder kaut er ständig an seinen Pfoten, könnte eine Infektion mit Hautpilzen dahinterstecken. Sie ruft beim Menschen wie beim Hund trockene Haut mit Juckreiz oder Verfärbungen hervor; kann aber auch nässende Stellen verursachen.
  • Räude: Kaum eine Hautkrankheit wird so sehr mit Hunden in Verbindung gebracht wie die Räude. Sie hat ihren Ursprung in Milben, die sich in die obere Hautschicht bohren. Hier verursacht ihr Kot starken Juckreiz, der schließlich zu Rötungen, wunden Stellen und Haarausfall führt. Betroffen sind meist das Gesicht und die Ohren sowie die Beine des Hundes. Kannst du trockene Haut bei deinem Hund und Juckreiz feststellen, könnte dies an Milben liegen. Die Räude kannst du meist gut erkennen.
  • Seborrhö: Bei dieser Erkrankung entwickelt dein Hund nicht trockene Haut, sondern fettige. Doch auch sie führt zu Schuppen und Juckreiz. Größtenteils steckt eine Allergie oder Hormonstörung dahinter.


Falls du eine dieser Erkrankungen als Auslöser für trockene Haut bei deinem Hund vermutest, solltest du mit ihm zum Tierarzt gehen. Er kann die Hauterkrankung professionell behandeln – und deinem Flauschpelz geht es schon bald wieder besser.


Umwelteinflüsse können Hautzellen angreifen

Schließlich können temporäre Bedingungen daran schuld sein, wenn dein Hund trockene Haut hat. Zu den zeitweise auftretenden Auslösern für Hautprobleme gehören:


  • (zu) trockene Raumluft: Heiz- und Kühlsysteme setzen nicht nur der menschlichen Haut zu, sondern auch der des Hundes. Trockene Haut beim Hund ist im Winter daher typisch.
  • Wetterumschwung / Jahreszeiten-Wechsel: Auch hier reagieren einige Hunde ähnlich wie manche Menschen. Große Hitze oder die trockene Luft des Winters können sich im Hautbild abzeichnen.
  • Parasitenbefall: Ob Flöhe, Milben oder Zecken – fast immer führt der Biss von Parasiten zu Hautirritationen. Je nach Tierart kann es sich um Rötungen oder trockene, schuppende Stellen handeln.

Gefahren, denen dein Hund durch trockene Haut ausgesetzt ist

Unabhängig von der Ursache wird das Wohlbefinden deines Hundes durch trockene Haut stark beeinflusst. Der ständige Juckreiz macht ihn nervös und senkt seine Aufmerksamkeit. Das ist vor allem bei Arbeitstieren hinderlich. Weiterhin reizt das wiederholte Kratzen an immer denselben Stellen die Haut des Hundes zusätzlich. Sie wird dünner und durchlässiger, sodass Keime und Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Auf diese Weise können sich auch harmlose Hautprobleme zu ernsthaften Schwierigkeiten auswachsen. Ein guter Grund, sofort zu reagieren, wenn der Hund trockene Haut hat und sich kratzt.


Die Gefahr ist umso größer, je jünger dein Liebling ist – denn Hunde im Welpen-Alter können dem Juckreiz noch schlechter widerstehen als ältere bzw. erfahrenere Exemplare. Sie reagieren auf Parasiten, zu niedrige Luftfeuchtigkeit und ähnliche Auslöser besonders intensiv. Da ihre Epidermis deutlich zarter ist als die erwachsener Hunde, kann trockene Haut und damit verbundenes Kratzen zu Rissen führen – die darunter liegendes Gewebe schädigen und sich sogar als Narben im Hautbild manifestieren können.


So hilfst du deinem Hund bei trockener Haut

Zum Glück bist du durch unseren Beitrag sensibilisiert worden und kannst deinem Hund bei trockener Haut wirksame Abhilfe verschaffen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind eng mit den Ursachen verknüpft, denn natürlich erfordert jeder Auslöser eigene Gegenmaßnahmen.


Vorbeugende Pflege, um Hunde vor trockener Haut zu schützen: Um die Haut des Hundes vor Austrocknung zu schützen, hat sich regelmäßiges Bürsten bewährt. Dadurch entfernst du die Schuppen, die sich durch Zellerneuerung auf der Oberfläche angesammelt haben. Gleichzeitig regt das die Talgdrüsen an, ihr natürlich pflegendes Sekret abzusondern. Das wirkt bei deinem Hund nicht nur trockener Haut entgegen, sondern verleiht seinem Fell einen gesund wirkenden Glanz.


Die Pflege eines Hundes mit trockener Haut und Schuppenbildung: Stellst du fest, dein Hund hat mehr Schuppen, als es im Rahmen der Zellerneuerung normal ist, kann eine kleine Menge Apfelessig hilfreich sein. Im Fell verteilt hilft er, die überzähligen Schuppen zu lösen und ihr Abfallen zu beschleunigen. Um den Juckreiz zu mindern, solltest du die Raumluftfeuchte erhöhen. Auch etwas Lein- oder Olivenöl im Hundefutter kann unterstützend wirken, da es die Tätigkeit der Talgdrüsen anregt.


Erste Hilfe: Hund hat trockene Haut durch Allergie

Ist die trockene Haut des Hundes auf eine Allergie zurückzuführen, kann waschen und shampoonieren eine wirksame Maßnahme sein. Dadurch entfernst du allergieauslösende Stoffe wie Pollen oder Staub aus dem Fell und versorgst die Epidermis mit Feuchtigkeit. Zusätzlich kannst du deinem Liebling etwas Leinsamenöl unter das Futter mischen. Sein natürlicher Gehalt an Alpha Linolensäure und Omega-3-Fettsäuren unterstützt das Immunsystem, sodass es besser mit der Bedrohung durch Allergene klarkommt.


Gegensteuern: trockene Haut beim Hund mit aufgrund von Futtermittelallergie

Welche Bestandteile des Futters bei deinem Hund zu trockener Haut führen, ist individuell verschieden. Doch getreidefreie Kost und allergenarme Fleischsorten wie Lamm sind prinzipiell eine gute Empfehlung. Enthalten die Futtermittel B-Vitamine und Zink, ist dein Hund zusätzlich geschützt – denn diese Vitalstoffe gelten als hautspezifische Pflege von innen. Achte jedoch darauf, dass der Wechsel von einem Futter auf ein anderes etwas Zeit in Anspruch nehmen kann und dein Hund seine trockene Haut nur allmählich verliert.


Hund hat trockene Haut


Die Pflege deines Hundes bei trockener Haut durch Pilzbefall

Nicht nur in essbarer Form, sondern auch als Hautparasiten mögen es Pilze feuchtwarm. Daher siedeln und gedeihen sie am besten in Körperöffnungen oder Hautfalten. Säuberst du die Pfoten deines Lieblings nach Outdoor-Aufenthalten, minimierst du das Risiko, dass sich die Sporen zwischen den Zehen festsetzen oder von dort auf andere Körperbereiche übertragen werden. Das ist kein 100%iger Schutz deines Hundes vor trockener Haut, aber eine empfehlenswerte Prophylaxe.


Die Pflege deines Hundes bei trockener Haut durch Parasitenbefall

Es ist keine Frage, dass du jegliche Form von Ungeziefer umgehend bekämpfst. Neben speziellen Mitteln, um die Parasiten zu vertreiben, kann der Tierarzt dir gleich die passenden Hautpflegeprodukte mitgeben. Am besten fragst du ihn nach Vitamin-E-haltigen Präparaten, die nachweislich am besten gegen Trockenheit wirken.


Last, but not least: Der einfachste Tipp, um Menschen und Hunde vor trockener Haut zu schützen

Viele der genannten Dinge greifen erst, wenn die Haut deines Hundes bereits trocken bzw. ausgetrocknet ist. In manchen Fällen ist die Ursache dafür so simpel, dass du sie gar nicht auf dem Schirm hast: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist noch immer das beste Mittel, um Trockenheit und damit einhergehenden Problemen vorzubeugen. Das gilt für Babys, Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene und Senioren – ganz gleich, ob sie Menschen, Katzen oder Hunde sind. Achte also darauf, dass dein Liebling immer Zugang zu seinem Wassernapf hat und dass er nach dem Toben, bei großer Hitze oder nach der Aufnahme von Trockenfutter genug trinkt!