Trockenfutter vor dem Füttern einweichen

Soll man Trockenfutter vor dem Füttern einweichen?

Immer wieder hört man, dass Trockenfutter für Hunde unbedingt eingeweicht werden sollte. Viele Hundehalter fragen sich daher: Quillt Trockenfutter wirklich im Magen des Hundes auf? Mache ich etwas falsch, wenn ich das Trockenfutter für meinen Hund nicht erst einweiche? Wir gehen der Sache einmal auf den Grund!


Feuchtegehalt von Trockenfutter

Dafür schauen wir uns zunächst den Feuchtegehalt von Trockenfutter an. Der Feuchtegehalt in herkömmlichem Trockenfutter liegt in der Regel bei 3% bis 10%.  Es gibt allerdings auch halbfeuchte bzw. softe Trockenfutter. Hier liegt der Feuchtegehalt deutlich höher. Er liegt bei bis zu 18%. Dies macht einen erheblichen Unterschied aus.

Es gilt also zunächst zu schauen, ob ein halbfeuchtes bzw. softes Trockenfutter gefüttert wird oder ein „normales“ Trockenfutter.


Quillt das Futter im Magen auf?

Um herauszufinden, ob ein Trockenfutter aufquillt, kann man einen ganz einfachen Test machen. Dafür füllt man etwas Trockenfutter in ein Glas und füllt dieses Glas mit Wasser. Nun wartet man ca. 20 bis 30 Minuten und beobachtet das Trockenfutter. Bei herkömmlichem Trockenfutter verändert sich das Volumen meist sehr stark und die Masse quillt auf. Dies ist sehr schön an diesem Vorher-/Nachher Bild zu erkennen.

Trockenfutter vor dem Füttern einweichen oder nicht

Vor dem Einweichen: Links softes Trockenfutter und rechts herkömmliches Trockenfutter

Trockenfutter quillt auf Test

Nach dem Einweichen: Links softes Trockenfutter und rechts herkömmliches Trockenfutter

Wenn man diesen Test mit halbfeuchtem/soften Trockenfutter durchführt, dann ist zu erkennen, dass dieses Futter nicht aufquillt. Auch nach längerer Wartezeit (ca. 2 Stunden) quillt das Futter nicht auf.

Wie stark ein Futter aufquillt hängt allerdings zusätzlich noch mit den Inhaltsstoffen zusammen. Daher ergeben sich auch meist sehr unterschiedliche Ergebnisse beim „Quelltest“ – je weniger ein Futter aufquillt umso hochwertiger sind in der Regel die Inhaltsstoffe.

Daher kann es vorkommen, dass auch ein softes Trockenfutter noch etwas aufquillt – in der Regel aber lange nicht so stark wie ein normales Trockenfutter. 


Wenn du dich für das Thema Inhaltsstoffe im Trockenfutter interessierst, dann empfehlen wir dir diesen Artikel hier. Dort erfährst du wie man die Angaben auf der Verpackung richtig versteht.

Warum sollte das Futter nicht im Magen aufquellen?

Verwendet man ein herkömmliches Trockenfutter und weicht dieses vorher ein, so kann es im Magen nicht mehr aufquellen. Dies kann dazu führen, dass der Hund weniger an Magenschmerzen leidet und weniger Bauchschmerzen bekommt.

Oftmals steht auch zur Debatte, dass durch das Einweichen von Trockenfutter eine Magendrehung verhindert werden kann. Gänzlich geklärt ist dies bisher nicht, es ist aber in jedem Fall hilfreich für Hunde mit Magenproblemen.

Hat man also einen Hund mit Magenproblemen kann es sinnvoll sein, dass Futter vorher einzuweichen oder ein Futter zu verwenden, dass nicht aufquillt. Dieses muss dann nicht vorher eingeweicht werden.

Quillt Trockenfutter im Magen des Hundes auf?

Vorteile von eingeweichtem Futter bzw. von Futter, dass nicht aufquillt

Dadurch, dass das Futter eingeweicht ist, rutscht es leichter und macht das Fressen für den Hund angenehmer. Bei Hunden mit Problemen im Mund- und Rachenbereich erleichtert es das Schluchen ungemein, denn dies kann für Hunde mit diesen Problemen bei einem sehr trockenen und harten Futter schmerzhaft sein. Vorteilhaft ist das Einweichen oder die Verwendung von halbfeuchtem Futter auch bei Hunden mit Zahnproblemen, wie z.B. bei älteren Hunden, die nicht mehr gut kauen können.  

Probleme von eingeweichtem Trockenfutter

Neben vielen Vorteilen von eingeweichtem Trockenfutter gibt es auch einige Nachteile. Weicht man Futter ein, so verwässert es und kann an Geschmack verlieren. Es ist dadurch eventuell weniger attraktiv und wird nicht mehr so gern gefressen. Viele Futtersorten zerfallen beim Einweichen komplett und verlieren ihre Konsistenz. Viele Hunde mögen diese matschige Konsistenz nicht. Zudem kostet es natürlich auch den Hundebesitzer immer etwas Zeit das Futter vorher einzuweichen. Muss es einmal schnell gehen, so bleibt manchmal keine Zeit eine halbe Stunde zu warten. Natürlich kann es auch passieren, dass man schlichtweg vergisst das Futter rechtzeitig einzuweichen.  

Fazit

Das Einweichen von Trockenfutter bringt einige Vorteile und kann besonders bei Hunden mit einem empfindlichen Magen Abhilfe schaffen. Im Endeffekt kommt es darauf an, ob der Hund eingeweichtes Futter mag und frisst und ob man als Halter das Futter jeden Tag einweichen möchte. Ein softes Trockenfutter bietet hier eine gute Alternative, da es von Natur aus einen deutlich höheren Feuchtegehalt hat und nicht erst eingeweicht werden muss. Es wird von vielen Hunden auch lieber gefressen, da es einen intensiveren Geschmack hat, der beim Einweichen ansonsten verloren gehen kann.


Das von uns für den Test verwendete halbfeuchte/softe Trockenfutter ist hier zu finden.