Welches Trockenfutter ist das richtige für meinen Hund?
Trockenfutter mit oder ohne Getreide?
Das richtige Trockenfutter zu finden ist ja schon fast eine Glaubensfrage geworden. Mit Getreide oder ohne, viel Fleischanteil oder wenig, Fisch, Fleisch oder Geflügel? Als frischgebackene Hundeeltern haben wir uns schon recht bald die Frage gestellt: Wie finde ich das richtige Trockenfutter?
Vor einigen Wochen kam dann unser kleiner Labrador Rüde Casper zu uns. Vorab hatten wir allerdings noch keinen Gedanken an das richtige Trockenfutter für Hunde verschwendet. Als die Züchterin dann aber sagte: “In vier Wochen könnt ihr mit der Umstellung beginnen”, wurde uns zum ersten Mal bewusst, dass wir jetzt verantwortlich sind für das richtige Trockenfutter.
Nach den ersten beiden Wochen mit unserem neuen Familienmitglied begannen wir also zu überlegen, wie wir das richtige Trockenfutter finden sollen. Dabei haben wir uns einige Fragen gestellt: Trockenfutter mit Getreide oder besser ohne? Soll Casper Fisch, Fleisch oder Geflügel bekommen? Wie hoch sollte der Anteil an Fisch, Fleisch oder Geflügel sein? Oder sollten wir Casper vegetarisch ernähren? Wir waren erschlagen von der Auswahl an Trockenfutter für Hunde.
DER WOLF ALS VORBILD
Aber fangen wir einfach mal ganz am Anfang an. Der Hund, also ursprünglich der Wolf, frass rohes Fleisch. In der Regel hat der Wolf das Fleisch, sowie Teile des Fells und die Innereien gegessen. So auch den Magen. Nehmen wir mal an, der Wolf riss ein Reh. Ein Reh frisst Gräser, Knospen, Kräuter und im Winter die grünen Blätter von Brom- und Himbeeren. All das landete halb verdaut im Magen des Tieres und damit auch im Magen des Wolfes. Sicherlich frisst so ein Reh hin und wieder auch Raps, aber große Mengen Getreide frisst es nicht. Auch andere Beutetieres des Wolfes ernähren sich relativ getreidefrei.
Also fanden wir recht schnell die Antwort auf unsere erste Frage: Sollte Trockenfutter für Hunde Getreide enthalten? Nein! Getreide ist ein billiges “Füllmaterial”, das den Hund zwar kurzfristig statt macht, aber nicht zu seiner ursprünglichen Ernährung gehört und langfristig (sofern zu große Mengen regelmäßig verzehrt werden) zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wölfe bevorzugen Lachs
Es sollte also ein getreidefreies Trockenfutter für Hunde sein. Nun stellten wir uns die Frage, ob Casper Fleisch, Fisch oder Geflügel bekommen sollte. Auch hier überlegten wir und recherchierten, wie es denn der Wolf ursprünglich so gemacht hat. Ein Wolf im Wald hatte früher eher selten Zugang zu Geflügel. Dazu hätte er in die Nähe der Menschen gehen müssen, zum Beispiel auf einen Bauernhof. Das liegt aber nicht in der Natur der Tiere, denn sie meiden die Nähe zum Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Hühnchen in den Wald verirrt, war und ist auch heute noch ziemlich gering.
Also blieb die Frage: Fleisch oder Fisch? Forscher der kanadischen Universität Victoria haben in einer Studie herausgefunden, dass Wölfe lieber Fisch statt Fleisch fressen. Die Forscher hatten in der Provinz British Columbia über vier Jahre hinweg Wolfskot untersucht und Wolfshaare analysiert. Vergleicht man einmal die Nährwerte von 100 Gramm Lachs und der gleichen Menge Rindfleisch, wird man feststellen, dass der Lachs zwar einen deutlich höheren Fettanteil hat, diese Fette aber sehr viel gesünder sind. Auch Menschen sollten weniger rotes Fleisch und mehr Fisch essen. So empfehlen es zumindest Ernährungswissenschaftler (ein hoher Konsum von rotem Fleisch wird mit Darmkrebs in Verbindung gebracht). Also entschieden wir uns für Fisch.
Wie hoch sollte der Fleisch-/Fischanteil sein?
Die letzte Frage war etwas komplexer: Wie hoch sollte nun der Anteil an Fisch sein? Der Wolf war auch hier das Vorbild. Und die Antwort auf die Frage ist relativ einfach: der Anteil an Fisch (oder eben an Fleisch oder Geflügel) sollte so hoch wie möglich sein. Immerhin frisst der Wolf ein Reh auch pur, ohne Zusatz von Getreide oder anderen Inhaltsstoffen. Wer sein Tier nicht barfen möchte, der muss aber hin und wieder Abstriche machen. Alleine wegen der Haltbarkeit ist es oft nicht möglich, 100% Fisch oder Fleisch im Trockenfutter zu haben. Aber je höher der Anteil, desto hochwertiger ist das Futter.
Billiges Füllmaterial
Neben der Frage, was im Trockenfutter alles enthalten sein soll, mussten wir uns auch fragen, was nicht drin sein sollte. Wie schon erwähnt, hat Getreide im Hundefutter nichts zu suchen. Zucker gehört ebenfalls nicht ins Trockenfutter, auch nicht in kleinen Mengen. Viele Hersteller geben Zucker (gerne auch getarnt als Glucose, Melasse oder Fructose) ins Futter. Die Hunde mögen den süßen Geschmack und Zucker ist ebenfalls ein billiges Füllmittel. Mal abgesehen davon, dass Zucker auch bei Hunden zu Karies führt, ist er auch gesundheitsschädlich. Viele Hersteller geben noch Soja, Mais, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Bäckereierzeugnisse, Molkereierzeugnisse oder Tierkörpermehl als Füllstoffe hinzu. Alle diese Inhaltsstoffe sind für den Hund keine Nahrung, machen nicht satt und haben deshalb im Hundefutter nichts verloren.
Leider gibt es noch weitere Inhaltsstoffe, die in minderwertigem Hundefutter kommen: tierische Nebenerzeugnisse (oftmals minderwertige Schlachtabfälle ohne nähere Bezeichnung, können vom Hund nur schlecht verwertet werden), künstliche Aromen, Farbstoffe und Lockstoffe (teilweise bedenklich für die Gesundheit, können die Ursache für Allergien sein) und Öle sowie Fette ohne genaue Bezeichnung (oftmals altes Frittierfett, kann vom Hund nicht ausreichend verwertet werden).
Gutes Trockenfutter für Hunde erkennt man an einer kurzen Zutatenliste, die so klar wie möglich formuliert sind. Beim Trockenfutter gilt für uns: Weniger ist mehr.