Zu viel Protein beim Hund: Symptome und Folgen


Morgens ein Spaziergang, mittags ein Schnüffelspiel, abends Agility – unsere Hunde sind aktive Tiere, die tagsüber viel Energie verbrauchen. Dabei muss das Programm gar nicht mal so voll sein, um deine Fellnase auszupowern. Es reicht bereits, wenn dein Vierbeiner während des Spaziergangs verschiedene Gerüche erkundet. Während der Nasenarbeit atmet dein Hund bis zu 300 Mal pro Minute ein und aus. Das kann ganz schön anstrengend sein. Über die Ernährung holt er sich den Großteil der Energie wieder. Proteine spielen dabei eine wesentliche Rolle, aber auch für den Erhalt der Muskeln und für das Immunsystem sind Proteine wichtig. Da Hunde im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Entwicklungsphasen durchlaufen, ist die richtige Proteinzufuhr entscheidend. Welpen benötigen mehr Protein für Wachstum und Entwicklung, während ältere Hunde Protein benötigen, um ihre Muskelmasse und Gesundheit zu erhalten. Doch zu viel Protein beim Hund kann Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Eiweißunverträglichkeit und einige andere Probleme verursachen. 

Wie viel Protein für den Hund zu viel ist, welche Symptome ein Proteinüberschuss verursacht und wie du diesen vermeidest, all das und noch einiges mehr zu den Themen Eiweiß, Hund und Folgen, klären wir in diesem Blogartikel. 


Was sind Proteine und warum sind sie wichtig für den Hund?


Im Zusammenhang mit der Hundeernährung wird oft von Proteinen und Eiweiß gesprochen. Doch was ist eigentlich ein Protein und wieso ist es so wichtig für die Gesundheit deines Hundes? Zuallererst: Proteine sind Eiweiße, die aus Aminosäuren bestehen. Aminosäuren sind essentiell für das Wohlbefinden, den Muskelaufbau, die Energie und viele weitere Funktionen des Körpers. Proteine müssen dem Körper dafür jedoch regelmäßig zugeführt werden, denn weder Hunde noch Menschen haben einen Eiweißspeicher. Die Aufnahme von Proteinen erfolgt über die Ernährung. Die Qualität der Proteine ist ebenso wichtig wie die Menge. Hochwertige Proteinquellen enthalten alle essentiellen Aminosäuren, die der Körper des Hundes benötigt. Tierische Proteine, wie sie in Fleisch, Geflügel, Fisch und Eiern vorkommen, sind oft besonders wertvoll, da sie eine komplette Aminosäurezusammensetzung aufweisen. Spannend ist, dass Hunde selbst keine Proteine verdauen können. Das Enzym Trypsin der Bauchspeicheldrüse zerlegt die Proteine erst in die einzelnen Aminosäuren. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass ein Hund sowohl unter Symptomen von zu viel Protein als auch zu wenig Proteinen leiden kann.


Funktionen von Proteinen im Körper:

  • Wachstum und Regeneration: Proteine sind für das Wachstum, die Regeneration und den Erhalt von Muskeln, Knochen und Organen unerlässlich. Sie unterstützen die Entwicklung kräftiger Muskeln und Knochen und fördern eine gesunde Muskelfunktion.
  • Immunsystem: Bestimmte Proteine sind wichtig für die Stärkung des Immunsystems und helfen dem Körper dabei, sich vor Infektionen zu schützen und diese abzuwehren.
  • Hormonregulierung: Proteine spielen eine Rolle beim Auf- und Umbau von Hormonen, die zahlreiche Körperfunktionen steuern, wie beispielsweise den Stoffwechsel und die Stressreaktionen.
  • Energie: Mithilfe von Proteinen wird Energie freigesetzt, die dein Hund im Alltag braucht, um seine Aufgaben zu meistern.
  • Gesunde Haut und Fell: Proteine tragen darüber hinaus zur Bildung von Keratin bei. Keratin sorgt wiederum für eine gesunde Haut und schönes Fell. 

Proteinbedarf: Hund braucht Proteine, aber mit Maß


Den richtigen Proteinbedarf des eigenen Vierbeiners zu kennen, ist wichtig, um Symptome beim Hund von zu viel Protein zu vermeiden. Der Proteinbedarf deiner Fellnase hängt von Faktoren wie Alter, Aktivitätslevel und Stoffwechsel ab – daher sind die folgenden Informationen als grobe Orientierungshilfe zu verstehen. Ein gesunder, erwachsener Hund sollte pro Kilogramm Körpergewicht mindestens 2 bis 6 Gramm Rohprotein erhalten. Das entspricht einem Eiweißanteil von rund 33 Prozent in der Nahrung. Welpen, trächtige Hündinnen und Senior-Hunde haben einen erhöhten Proteinbedarf im Vergleich zu erwachsenen Hunden. Ebenso muss der Anteil an Eiweiß bei Arbeitshunden und sehr aktiven Hunden hochgesetzt werden. Sie verbrauchen schließlich deutlich mehr Energie als ihre weniger aktiven Artgenossen. 


Zu viele Proteine: Diese Symptome zeigt dein Hund


Die Anzeichen für einen Eiweißüberschuss beim Hund können ziemlich vielfältig sein und nicht immer sind die Symptome eindeutig auf zu viel Protein beim Hund zurückzuführen sein. Wenn du unsicher bist, ob dein Hund tatsächlich an einem Proteinüberschuss leidet, stelle ihn beim Tierarzt vor. Zeichen wie Übelkeit, Blähungen, Erbrechen und Durchfall sind klassische Symptome von zu viel Protein beim Hund. Diese Leiden deuten darauf hin, dass der Körper die überschüssigen Proteine nicht effizient verarbeiten kann. Eine verstärkte Geruchsentwicklung des Kots kann ebenso ein Indiz sein, dass das Futter deines Vierbeiners zu proteinreich ist. Doch auch Hautprobleme und Juckreiz durch zu viel Protein beim Hund sind häufige Symptome. 


Ob ein Hund hyperaktiv durch zu viel Protein werden kann, ist zu verneinen. Ein übermäßiger Verzehr von Eiweiß sollte trotz dessen nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da er ernsthafte Folgen für die Gesundheit deines Hundes haben kann – von der Eiweißunverträglichkeit, bis hin zu Schäden an Organen wie der Leber und den Nieren. Bei der Verdauung von Proteinen entsteht Ammoniak, ein hochgiftiges Nebenprodukt, das ausgesondert werden muss. Sind Nieren oder Leber jedoch überbeansprucht oder bereits geschwächt, können Reinigungsprozesse im Körper deines Hundes gestört werden, wodurch sich toxische Substanzen ansammeln. Es ist daher wichtig, auf Symptome von zu viel Protein beim Hund zu achten, um schnell reagieren zu können.


Eiweißunverträglichkeit beim Hund: Eiweiß im Überschuss


Einige Hunde können Eiweiß nicht gut verdauen, was zu denselben Verdauungsbeschwerden, wie beim Verzehr von zu viel Protein beim Hund führen kann. Die Symptome sind also ähnlich: Blähungen, Bauchschmerzen, Juckreiz, Bauchgeräusche und so weiter. Der große Unterschied zwischen einem Eiweißüberschuss und einer Eiweißunverträglichkeit ist, dass der Hund bei einer Unverträglichkeit oftmals nur auf einige Proteinquellen ungewollt reagiert. Lässt du diese bei der Ernährung deines Vierbeiners weg, dann verschwinden auch die Symptome. Stoffwechselstörungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom können ebenfalls Eiweißunverträglichkeit begünstigen. Beim Leaky-Gut-Syndrom ist die natürliche Darmbarriere des Hundes geschwächt. Dadurch wird die Darmschleimhaut immer durchlässiger und Nährstoffe, aber auch Bakterien, können unverdaut in den Körper gelangen – dasselbe gilt für das Protein. Darüber hinaus können sogar Parasiten wie Giardien oder Würmer die Verdauung stören und eine Eiweißunverträglichkeit fördern. 


Immer mehr und mehr Hunde leiden heutzutage unter Futterunverträglichkeiten. Leider gibt es viele Ursachen, die eine Unverträglichkeit begünstigen können, das macht die Behandlung umso schwieriger. Die gute Nachricht ist, dass Tierärzte gut mit der Problematik vertraut sind und eine Diagnose der Eiweißunverträglichkeit gestellt werden kann. Die große Schwierigkeit ist jedoch die Therapie und die Unterscheidung zwischen einer Futtermittelunverträglichkeit und zu viel Protein beim Hund, da, wie oben erwähnt, die Symptome nahezu identisch sind. Neben verschiedenen Tests ist eine Eliminationsdiät, die beste Methode, die wirklich aussagekräftige Ergebnissen liefert. 


Was tun bei Proteinunverträglichkeit beim Hund?


Setzen die Symptome deinem Hund von zu viel Protein oder sogar einer Unverträglichkeit zu, dann ist es nur verständlich, dass du ihm schnell helfen möchtest. Wichtig ist zuallererst zu klären, welches Protein hinter der Unverträglichkeit steckt. Wie bereits erwähnt, ist die Eliminationsdiät sehr aussagekräftig. 


Bei einer Eliminationsdiät beziehungsweise Ausschlussdiät wird der Hund erstmal für circa sechs Wochen nur noch mit einer Proteinquelle gefüttert. Diese darf er zuvor noch nicht erhalten haben. Aus diesem Grund werden häufig exotische und hypoallergene Proteinquellen gewählt, wie Wild, Känguru, Hirsch und Kamel. Wenn sich der Magen des Hundes beruhigt hat, wird ein Provokationstest durchgeführt, indem der Vierbeiner ein unter Verdacht stehendes Protein zu Essen erhält. 


Eine Unverträglichkeit oder Symptome von zu viel Eiweiß sind für den Hund sehr anstrengend. Du kannst die Symptome mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Lachsöl für Hunde und der Stärkung des Magens durch Probiotika mildern. Vitamine und Mineralien können außerdem dabei helfen, einen möglichen Nährstoffmangel auszugleichen. Der Tierarzt wird dir genau sagen können, was am besten für deine Fellnase geeignet ist.


Proteine: Hund mit hochwertigen Proteinen schonen


Wie lässt es sich vermeiden, dass zu viel Protein beim Hund für unschöne Symptome sorgt? Neben der richtigen Dosierung kommt es auf die Qualität an. Denn die Qualität des Proteins spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, wie effizient der Körper deines Hundes es aufnehmen und nutzen kann. Die Verdauungsfähigkeit hängt von den Aminosäuren ab, aus denen das Eiweiß besteht. Gleichzeitig beeinflusst die Art der Futterverarbeitung und die Qualität der Zutaten im Futter diesen Prozess. Sowohl äußere Einflüsse wie Aktivität und Wetter als auch innere Faktoren wie Alter, Stoffwechsel und der Gesundheitszustand deines Hundes beeinflussen die Verdaulichkeit von Proteinen.


Beachte darüber hinaus, dass tierische Eiweiße für Hunde besser verwertbar sind als pflanzliche. Dennoch finden sich in Hundefutter oft mehr pflanzliche als tierische Eiweiße, da Letztere teurer sind. Um deinem Vierbeiner hochwertige Proteine mit allen notwendigen Aminosäuren zu bieten, empfehlen wir dir deshalb auf hochwertiges Hundefutter mit einem hohen tierischen Eiweißanteil zu setzen.