Die frische Luft, das Zwitschern der Vögel und das Tapsen der Pfoten deines Hundes auf dem Rasen – der Spaziergang ist nicht nur für deinen Hund einer der schönsten Momente im Alltag, sondern auch für dich. Doch kaum ist dein Vierbeiner von der Leine befreit, schon stopft er sich den Bauch mit einem Hundehäufchen voll. Igitt, denkst du dir vielleicht, warum macht er das? Tatsächlich ist es keine Seltenheit, dass Hunde Kot fressen. Ihren eigenen Kot, den von anderen Hunden oder sogar von anderen Tieren. Die Vierbeiner sind hier nicht besonders wählerisch. Dabei ist es nicht nur ein ziemlich ekliges Hobby, es kann sogar gefährlich werden.

Warum ein Hund Kot frisst, welche Gefahren damit verbunden sind und wie du es schaffst, ihm dieses unappetitliche Verhalten abzugewöhnen – all das wollen wir dir in diesem Blogbeitrag verraten.

Das Kot-Fressen, auch als Koprophagie bezeichnet, ist tatsächlich sehr geläufig unter Hunden. Warum ein Hund Kot frisst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In den meisten Fällen dient es, genauso wie das Gras- und Erde-Fressen der Selbstmedikation. Daraus lässt sich schließen, dass dem Vierbeiner etwas fehlt. Unsere Hunde spüren instinktiv, was ihr Körper gerade benötigt und versuchen es ihm durch das Kot-Fressen zuzuführen. Wenn du weißt, was deinem Hund fehlt, dann kannst du das Problem selber einfach beheben. Schauen wir uns dafür einmal die häufigsten Gründe, warum Hunde Kot fressen, genauer an.

1. Mangelnde Nährstoffe: Hunde können Kot fressen, wenn ihnen bestimmte Nährstoffe fehlen. Dies kann auf eine unausgewogene Ernährung oder schlechte Futterqualität zurückzuführen sein. Wenn der Hund das Gefühl hat, dass ihm essentielle Nährstoffe fehlen, versucht er möglicherweise, diese durch das Fressen von Kot auszugleichen. Dein Hund frisst also womöglich Kot als Nahrungsergänzung.
2. Zu wenig Nahrung: Manche Hunde fressen auch Kot, wenn sie nicht genügend zu essen bekommen. Der Appetit und das Bedürfnis danach, die fehlenden Nährstoffe aufzunehmen, wird dann über das Fressen von Kot kompensiert. 
3. Verdauungsprobleme: Hunde, die unter Verdauungsproblemen und Sodbrennen leiden, versuchen durch das Fressen von Kot die Symptome zu mildern. Wenn der Hund außerdem Schwierigkeiten hat, seine Nahrung richtig zu verdauen, können unverdaute Nahrungsbestandteile im Kot auftauchen. Dies kann den Vierbeiner dazu veranlassen, den Kot zu fressen. 
4. Langeweile und Stress: Hunde, die unter Langeweile oder Stress leiden, können dazu neigen, destruktives Verhalten zu zeigen, zu dem auch das Kot-Fressen gehören kann. Dies kann eine Form der Selbstbeschäftigung sein.
5. Aufmerksamkeit und Belohnung: Manche Hunde haben gelernt, dass sie durch das Kot-Fressen die Aufmerksamkeit ihres Besitzers erlangen oder sogar dafür belohnt werden. Dies kann unbeabsichtigt geschehen, wenn der Besitzer zum Beispiel versucht den Hund vom Kot fressen abzuhalten und ihn mit einem Leckerli ablenkt.

Welpen fressen aus den gleichen Gründen Kot wie erwachsene Hunde. Vor allem in der Wachstumsphase kann es vermehrt zu dem Verhalten kommen. Dein Hund frisst plötzlich Kot? Dann kann auch die Pubertät schuld sein. Gründe dafür sind, dass die Futterration zu niedrig bemessen ist oder das Futter ungeeignet für Welpen oder Junghunde ist. Denn die kleinen Vierbeiner benötigen in der Regel mehr Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine, um groß und stark zu werden als ihre ausgewachsenen Artgenossen. Schließlich brauchen sie die Kraft, um den lieben langen Tag zu toben, zu lernen und zu wachsen. Achte also bei der Wahl des Futters unbedingt darauf, dass sie für Welpen geeignet ist. Beobachte beim Füttern auch das Gewicht deiner Fellnase. Sprich im besten Fall mit einem Hundeernährungsberater. Dieser kann die Menge gezielt auf die Größe, das Gewicht und auf die Aktivitäten deines Welpen anpassen.

Wie dir sicherlich schon aufgefallen ist, ist das Thema Ernährung ein wichtiger Punkt, wenn es um die Frage „Warum frisst mein Hund seinen Kot“ geht.

Denn wenn der Hund nicht ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird, kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen oder Ballaststoffen kann den Hund dazu veranlassen, Kot zu fressen, um diese Defizite auszugleichen. Eine ausgewogene undhochwertige Ernährung für den Hund, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, kann dazu beitragen, das Kot-Fressen zu reduzieren.  

Futter, das leicht verdauliche und hochwertige Inhaltsstoffe enthält, kann die Verdauung hingegen unterstützen und den Tagesbedarf an Nährstoffen decken. Auch Unverträglichkeiten auf bestimmte Proteine oder Bestandteile wie Gluten verursachen Magenbeschwerden beim Hund. Unsere Fellnase folgt dann lediglich seinem Instinkt und versucht Unwohlsein oder gar Schmerzen mit dem Fressen von Kot zu mildern – und nicht, um uns zu ärgern. Die Nahrung, die dein Hund bekommt, ist also besonders wichtig und kann der Schlüssel zum Erfolg sein, deinem Hund das unerwünschte Verhalten abzugewöhnen.

Dein Hund frisst Kot von anderen Hunden oder seinen eigenen? Was kannst du nun dagegen tun? Wir empfehlen eine Kombination aus mehreren Maßnahmen.

1. Ernährung überprüfen: Stelle sicher, dass du deinem Hund eine ausgewogene und hochwertige Ernährung bietest. Besprich am besten die Menge des Futters mit einem Ernährungsberater für Hunde, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge erhält.
2. Kot entfernen: Achte darauf, den Kot deines Hundes direkt nach dem Geschäft zu entfernen. Wenn dein Hund oft seinen eigenen Kot im Garten frisst, hat er so schonmal nicht mehr die Chance dazu. Achte bei Spaziergängen auf Hundehäufchen und mach dort mit deinem Hund einen Bogen drum. 
3. Grenzen setzen: Nein, heißt nein! Weiß dein Hund das oder denkt er, das Kommando Nein ist nur ein Vorschlag deinerseits? Übe mit ihm ein Abbruchkommando. So kannst du ihn im Notfall bei seinem Vorhaben stoppen.
4. Tierarzt und Hundetrainer hinzuziehen: Wenn alles nichts nützt, dann kann ein kurzer Check beim Tierarzt dabei helfen, mögliche andere Ursachen für das das Kot-Fressen bei deinem Hund festzustellen. Wenn nichts auffällig ist, dann kann ein Training mit dem Hundetrainer dabei helfen, das Verhalten umzuleiten und abzugewöhnen.

Wenn dein Hund Kot frisst, dann solltest du das Verhalten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn es ist nicht nur ziemlich eklig, es kann auch potenzielle Risiken für die Gesundheit des Hundes und sogar für deine Gesundheit mit sich bringen. 

Kot kann nämlich Parasiten, Bakterien oder Viren enthalten, die Krankheiten verursachen können. Ein klassisches Beispiel sind Parasiten. Sie können im Kot lange überleben und sind auch aus diesem Grund sehr ansteckend – auch für uns Menschen. Parasiten wie Würmer sind über den Kot beim Fressen schnell aufgenommen und führen im Darmtrakt des Hundes zu gesundheitlichen Problemen. Einige der gängigen Parasiten, die durch Kot übertragen werden können, sind Spulwürmer, Hakenwürmer und Giardien. Diese Parasiten können Magen-Darm-Erkrankungen, Gewichtsverlust, Anämie und andere ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Kot von wildlebenden Tieren wie Füchsen, Nagetieren oder Vögeln kann aber auch Parasiten wie Flöhe, Zecken oder andere Insektenlarven enthalten. Wenn dein Hund diesen Kot frisst oder mit ihm in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit einer Parasiteninfektion.

Kot kann auch verschiedene Bakterien und Viren enthalten, die Krankheiten beim Hund auslösen können. Beispielsweise können Salmonellen oder bestimmte Arten von E. coli-Bakterien im Kot vorhanden sein und zu Magen-Darm-Infektionen führen. Darüber hinaus können Viren wie das Parvovirus, die durch Kot übertragen werden, zu schweren Erkrankungen führen.

Auch können in einigen Fällen Toxine im Hundekot enthalten sein, insbesondere wenn der Hund bestimmte Medikamente oder Chemikalien eingenommen hat. Diese Toxine können für deinen Hund giftig sein. Außerdem kann das Kot-Fressen zu weiteren Magen-Darm-Problemen führen.

Das Kot-Fressen ist ein Verhalten, das bei Hunden auftreten kann und verschiedene Gründe hat. Es kann auf Instinkt, Nährstoffmangel, Langeweile oder Stress zurückzuführen sein. Es ist wichtig, die Ernährung deines Hundes zu überprüfen, den Zugang zum Kot zu beschränken, ihm Grenzen zu setzen und gegebenenfalls mit einem Hundetrainer zusammenzuarbeiten, um das Verhalten zu korrigieren.Gutes Nassfutter oderTrockenfutter für deinen Hund kann bereits Wunder bewirken, indem es für genügend Nährstoffe sorgt.

Das Kot-Fressen von Hunden birgt grundsätzlich potenzielle Risiken für die Gesundheit deines Vierbeiners. Denke daran, dass jeder Hund individuell ist und es keine Einheitslösung für das Kot-Fressen gibt. Mit Geduld, konsequenter Erziehung und tierärztlicher Unterstützung kannst du jedoch daran arbeiten, dieses unerwünschte Verhalten zu reduzieren oder zu beseitigen. Wir drücken dir bei deinem Vorhaben auf jeden Fall die Daumen.