Durchfall beim Hund – ein kleines Häufchen Elend?

Deine Fellnase steht mit breitem Hundeblick vor dir und flitzt schon beim Blick auf die Leine im Eiltempo zur Tür – jetzt wird's dringend! Kaum an der frischen Luft wird ein Platz fürs Häufchen gesucht …, und zwar viel schneller als üblich. Wie sollen wir es sagen: Manchmal kommt es anders, als man denkt! Das ist auch beim Hundekot so. Wo sonst prächtige, mittelfeste Haufen auf der grünen Wiese trumpfen, liegt nun ein kleines Häufchen Elend – breiig und vielleicht sogar blutig.


Diarrhö beim Hund ist schon so manchem Herrchen oder Frauchen auf das Gemüt geschlagen und manchmal kann der Durchfall Hund und Herrchen ganz schön aus der Laufbahn werfen.


Kaum bist du vom Spaziergang zurück, muss dein Flauschpelz schon wieder vor die Tür – und das immer wieder. Je länger der Durchfall beim Hund anhält, desto schlechter fühlt sich auch das Tier. Manchmal verträgt eine Fellnase ihr Futter nicht oder hat eine Magenverstimmung. Aber es kann auch eine ernsthafte Erkrankung oder ein Parasit dahinterstecken. Wir bringen Licht ins Häufchen–Thema und zeigen dir, worauf der Hundekot hinweisen kann.


Wenn die Durchfallquote zu hoch ist…

Hat dein Hund schon einmal matschigen Kot vor deiner Nase abgesetzt? Dann kennst du den Gedanken bestimmt: Oje – das sieht eher aus wie ein Kuhfladen als ein Hundehaufen! Hoffentlich war das nur eine Ausnahme! Denn wenn Durchfall beim Hund über einen längeren Zeitraum anhält, ist das für die Fellnase gefährlich. Insbesondere Welpen können durch die Erkrankung gesundheitliche Folgen erleiden. Wenn so viel und häufig Kot abgesetzt wird, führt das unter anderem zu einem sehr hohen Flüssigkeits- und Nährstoffverlust. Damit deine Fellnase die Diarrhö schnell wieder vergisst, haben wir die häufigsten Gründe für Durchfall beim Hund sowie Behandlungsmöglichkeiten zusammengestellt.


Durchfall bei Hunden – darum geht es

Wenn es um fehlerhafte Verdauung geht, wird es unangenehm. Anders als viele Hundehalter denken, ist der meist keine Erkrankung in sich, sondern das Symptom einer Krankheit. Beim Hundedurchfall wird zwischen zwei Bezeichnungen unterschieden:


  • Es gibt akute Diarrhö, die ein bis zwei Tage anhält.
  • Durchfall, der über einen längeren Zeitraum immer wieder auftritt, wird als chronisch bezeichnet.


Bei Durchfall wird der Kot in breiiger oder flüssiger Form ausgeschieden. Formschöne Häufchen kommen hier nicht zustande. Stattdessen ist der Kot manchmal sogar schleimig oder mit Blut versetzt. Größtenteils ist Diarrhö nicht das einzige Symptom: Bauchschmerzen, Fieber, Erbrechen und andere Magen-Darm-Probleme gesellen sich hinzu und machen dem Vierbeiner das Leben schwer. Tritt Durchfall kurzzeitig auf, ist dies für einen ausgewachsenen Hund in der Regel nicht gefährlich. Verschlimmern sich jedoch die Symptome, sollte die Fellnase unbedingt dem Tierarzt einen Besuch abstatten, um gesundheitliche Folgen zu verhindern. Die häufigsten Ursachen für Durchfall sind unter anderem:


  • Fehlerhafte Nahrung (bspw. verdorbenes Futter)
  • eine Futterumstellung
  • Giftstoffe
  • Lebensmittel, die der Hund eigentlich nicht essen darf (wie etwa stark gewürztes Essen)
  • Unverträglichkeiten oder Allergien
  • Magen-Darm-Erkrankungen


Durchfall beim Hund


Was Kotfarbe & Häufchen-Häufigkeit über die Verdauung aussagen

Das Thema Hundekot ist nicht gerade beliebt – wer redet schon gern über die Häufchen? Tatsächlich ist es aber durchaus sinnvoll, die Ausscheidungen deiner Fellnase stellenweise im Blick zu behalten. Gerade wenn dein Hund Durchfall hat, kann das bei der Ursachenforschung sehr helfen. Es gibt zwei Indizien, die dir und dem Tierarzt Informationen liefern: die Kotfarbe und die Häufigkeit vom Kotabsatz.


  • Grüner Kot weist darauf hin, dass deine Fellnase zu freudig ins Gras gebissen hat – fressen Hunde zu viel Gras, bildet sich das im Kot ab.
  • Orangener oder gelber Durchfall beim Hund lässt Nieren- oder Gallenprobleme vermuten.
  • Siehst du rote Streifen oder Flecken im Durchfall, könnte das Blut sein. Es weist auf Probleme im unteren Magen-Darm-Trakt hin.
  • Hat dein Hund hingegen schwarzen Durchfall, könnte das ein Anzeichen für Blutungen im oberen Verdauungstrakt sein. Der Tierarzt ist in dem Fall dein Freund und Helfer.
  • Entdeckst du kleine weiße Punkte im Häufchen, ist das ein Indiz für Würmer. Bei dieser Vermutung ist ein Besuch beim Doc angesagt.


Außerdem wird zwischen Dickdarm- und Dünndarmdurchfall unterschieden. Scheidet deine Fellnase wesentlich größere Mengen als üblich aus, deutet das auf Dünndarmdurchfall hin. Macht dein Hund bis zu sechsmal öfter ein Häufchen, ist das wiederum ein Anzeichen für Dickdarmprobleme. Für den Tierarzt ist jeder Hinweis hilfreich, um eine zielgerichtete Diagnose zu treffen. Deshalb solltest du deine Fellnase bei Diarrhö genau im Blick haben – auch wenn Blümchen schöner anzusehen sind als Hundekot.


Würmer verursachen Durchfall bei deinem Hund – erkennen & bekämpfen

Würmer gehören zu den Endoparasiten. Das bedeutet, sie leben in ihrem Wirt – im Gegensatz zu Flöhen oder Zecken, die ihn nur zur Blutmahlzeit besteigen. Jeder Vierbeiner kann sich Würmer einfangen – das hat nichts mit Hygiene oder Ähnlichem zu tun. Wenn ein Hund am Kot eines befallenen Tieres schnüffelt oder leckt, ein befallenes Tier frisst (wie etwa eine kleine tote Maus) oder von infizierten Flöhen befallen wird, kann bereits eine Übertragung stattfinden. Bei unseren Fellnasen kommen Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer und Herzwürmer am häufigsten vor. Jeder Wurmbefall kann bei einem Hund abweichende Symptome auslösen. Grundsätzlich sind dies aber Anzeichen für eine Infektion:


  • Durchfall oder Verstopfung
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Juckreiz am Hinterteil
  • Blutarmut
  • Mangelerscheinungen


Teilweise kannst du die Würmer mit bloßem Auge im Hundekot erkennen. Weiße Punkte oder Bändchen sind ein eindeutiges Indiz. Hast du die Vermutung, dass deine Fellnase mit Würmern infiziert ist, solltest du sie direkt einpacken und zum Tierarzt bringen. Selbst wenn es deinem Vierbeiner oberflächlich gut geht, stellt der Befall auch eine mögliche Infektionsquelle für dich und deine Mitmenschen dar. Wenn ihr den Wurmbefall schnell behandelt, strahlt dein Flauschpelz bald wieder über beide Ohren – und legt dir vernünftige Häufchen vor die Nase.


Schuldig: Giardien verursachen Durchfall beim Hund

Schleimiger, blutiger Durchfall beim Hund ist ein typisches Anzeichen für Giardien. Hast du bereits von den fiesen Biestern gehört? Bei Giardien handelt es sich um winzige Darmparasiten, die du mit bloßem Auge nicht sehen kannst. Sie werden von deiner Fellnase über infiziertes Futter, eine kontaminierte Pfütze oder über Kot aufgenommen. Sind sie im Hundedarm angekommen, heften sie sich an der Darmschleimhaut fest und entwickeln sich. Es entstehen neue Giardien, sogenannte Zysten, die wiederum durch den Hundekot deiner Fellnase ausgeschieden werden und sich so weiterverbreiten. Die Zysten können in einer feuchten Umgebung knapp drei Monate überleben. Deshalb kann es passieren, dass ein Hund sich selbst immer wieder infiziert, indem er beispielsweise an seinem After leckt. Die Zysten werden so erneut aufgenommen und entwickeln sich im Darm. Ein Teufelskreis. Grundsätzlich kann ein gesunder Hund mit den Giardien zurechtkommen – sein Immunsystem kümmert sich darum. Sind die Abwehrkräfte jedoch angeschlagen oder deine Fellnase ist besonders jung oder alt, kann es zu einer Giardiose kommen:


Diarrhoe von der gefährlichen Sorte. Gerade Junghunde leiden stark unter dem immer wiederkehrenden Durchfall.


Ein typisches Anzeichen für die Giardiose beim Hund ist gelber, breiiger, blutiger Durchfall, der darüber hinaus sehr unangenehm riecht. Außerdem machen Blähungen, Magenkrämpfe, Erbrechen und Gewichtsverlust dem Vierbeiner das Leben schwer. Damit der Tierarzt Giardien diagnostizieren kann, benötigt er eine Kotprobe deines Hundes. Ist die Annahme bestätigt, stellt der Tierarzt einen auf euch zugeschnittenen Maßnahmenplan auf, damit ihr die Endoparasiten schnell wieder los seid.


Magen-Darm-Probleme – Erbrechen & Durchfall beim Hund inklusive

Manchmal liegt dem Durchfall beim Hund auch einfach ein Infekt zugrunde. Wie wir Menschen auch, kann dein Vierbeiner an einer Art Magen-Darm-Grippe erkranken und dadurch Verdauungsprobleme bekommen. Einige Hunde leiden nach der Einnahme von Medikamenten und Antibiotika unter einer Gastritis oder haben Probleme mit der Darmschleimhaut. Mit ein wenig Schonkost, Ruhe und ganz viel Liebe kannst du deinen Vierbeiner bei der Genesung unterstützen. Teilweise kann auch eine Wurmkur beim Hund Diarrhö auslösen. Zudem reagieren manche Vierbeiner auf Wetterumschwünge oder der Hund bekommt Durchfall bei großer Hitze. Es gibt viele Faktoren, die die Verdauung der Fellnasen auf den Kopf stellen können. Um den Ursprung herauszufinden, ist deine Beobachtungsgabe gefragt. Mit dem richtigen Hundefutter unterstützt du dauerhaft das gesunde Verdauungssystem und wirkst Magen-Darm-Problemen entgegen.


Hundestress – die Durchfall-Ursache liegt häufig im Kopf

Schlägt dir Stress manchmal auf den Magen? Das könnte auch bei deinem Vierbeiner der Fall sein. Trennungsangst, große Aufregung an Silvester und Ähnliches können bei sensiblen Hunden Durchfall verursachen. Manche Tiere reagieren bereits auf äußere Reize wie den vollen Straßenverkehr und große Menschenmengen mit Stress und Nervosität, während andere die Ruhe selbst sind. Du kennst deinen Vierbeiner am besten und kannst dementsprechend einschätzen, ob der Durchfall beim Hund durch Stress begünstigt wird. Wenn ein Hund dauerhaft oder regelmäßig unter Stress steht, produziert sein Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol sowie Adrenalin. Durch diese Freisetzung wird gleichzeitig die Magen-Darm-Funktion herabgesetzt. Der Körper kann nicht richtig verdauen und möchte die Nahrung so schnell wie möglichst wieder loswerden. Die Folge? Diarrhö. Um deine Fellnase zu unterstützen, biete ihr leicht verdauliches Futter an und versuche die Stressquellen zu neutralisieren. Je nach Hintergrund ist ein Hundetrainer eine gute Hilfe.


Der Hund hat Durchfall – was tun?

Deine Fellnase hat Durchfall und schaut dich mit ihren treuen Augen traurig an. Was kannst du tun, um deinen Vierbeiner wieder fit zu machen? Zunächst ist der Flüssigkeitshaushalt deines Hundes wichtig. Du solltest unbedingt darauf achten, dass er ausreichend Wasser zu sich nimmt. Erkrankungen mit Durchfall können eine Dehydration zur Folge haben. Gerade bei einem jungen oder alten Hund ist Durchfall daher ein gesundheitliches Risiko. Falls dein Vierbeiner seinen Wassernapf nicht anrührt, kannst du das Wasser beispielsweise mit etwas Leberwurst mischen. Das macht selbst trink-faulen Fellnasen etwas Appetit. Wenn der Hund trotzdem nichts trinken möchte, kann dir der Tierarzt mit speziellen Mitteln gegen die Dehydration helfen.


Was hilft gegen Durchfall bei Hunden? Fasten ist angesagt!

Egal, wie stark der bettelnde Hundeblick auch ist – bei Durchfall ist Fasten eine wirkungsvolle Möglichkeit, das angeschlagene Verdauungssystem auf RESET zu stellen. Falls der Hund nicht sonderlich geschwächt ist, sollte er bis zu 48 Stunden keine Nahrung zu sich nehmen. Das Hundefutter würde im Darm osmotisch wirken und Flüssigkeit ziehen. Das würde den Durchfall begünstigen. Außerdem steigt durch die angeschlagene Darmschleimhaut die Sensibilität gegenüber potenziellen Allergenen. Das Fasten schafft Abhilfe. Achte gleichzeitig aber darauf, dass dein Flauschpelz ausreichend trinkt. Die Fastenkur sollte nicht länger als zwei Tage andauern. Dann kannst du vorsichtig Schonkost füttern.


Hund hat Durchfall – Schonkost steht auf dem Speiseplan

Leidet ein Hund an Durchfall, muss sein Verdauungstrakt geschont werden. Trotzdem benötigt er Futter mit wertvollen Nährstoffen. Nicht immer kann der Hund bei starkem Durchfall seine normale Nahrung weiter essen. Stattdessen bietet sich für viele Fellnasen eine Schonkost-Diät an. Besonders leicht verdauliches Essen soll deinem Hund durch die Krankheitsphase helfen, ohne ihm schwer im Magen zu liegen – oder als wässriger Durchfall wieder herauszukommen. Grundsätzlich gilt während und nach einer Magen-Darm-Erkrankung: Gib deinem Flauschpelz mehrere kleine, gut verdauliche Portionen über den Tag verteilt. Die Schonkost soll deinem Hund helfen, das Verdauungssystem wieder zu normalisieren und seiner Gesundheit unter die Arme greifen. Sind die Beschwerden nach einer Woche nicht abgeklungen, solltest du dem Tierarzt einen Besuch abstatten. Hier ein kleines Rezept für deinen Vierbeiner:


  • 100 g Hühnerfleisch (fettarm)
  • 150 g Möhren (püriert und gekocht)
  • 200g gekochter Reis


Die Angaben gelten für einen 10 Kilogramm schweren Hund. Wenn du dir sicher bist, dass deine Fellnase Milchprodukte verträgt, kannst du noch etwas Hüttenkäse hinzufügen. Dieses Menü eignet sich nur vorübergehend zur Ernährung deiner Fellnase. Für eine längere Fütterung solltest du Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen, damit dein treuer Gefährte rundum gut versorgt ist.

In vielen Tierarztpraxen erhältst du bereits fertige Nahrung für Durchfallpatienten, die den Nährstoffbedarf komplett abdeckt. Je nach Erkrankung ist dies eine vielversprechende Möglichkeit, deinen Vierbeiner bei wiederkehrendem Durchfall rundum zu versorgen.



Durchfall beim Hund: Möhren helfen

Ein weiteres Hausmittel, wenn der Durchfall beim Hund nicht verschwindet, ist die sogenannte Moro'sche Karottensuppe. Ursprünglich galt sie als Mittel gegen Durchfall bei Kindern – mittlerweile schwören auch manche Hundehalter auf das Rezept. Dafür werden Möhren über 1 1/2 Stunden gekocht, dann püriert und mit etwas Wasser vermischt. Durch das lange Kochen der Karotten entsteht ein bestimmtes Zuckermolekül, das an der Darmwand deiner Fellnase andocken kann. Dort verhindert es etwa, dass sich Giardien anheften. Außerdem beinhalten die Karotten eine gute Portion Ballaststoffe und Vitamine.


Hund & starker Durchfall – eine gefährliche Kombination

Kaum ein Hund kommt in seinem Leben um Durchfall herum. Wenn der Hund Durchfall hat, sind Frauchen und Herrchen häufig besorgt. Nicht immer ist der wässrige Kot ein Anzeichen für eine gefährliche Erkrankung. Manchmal leidet der Hund auch einfach an einer Magenverstimmung, hat Stress oder etwas Falsches gegessen. Meist bekommst du das Problem mit etwas Fasten und entsprechender Schonkost schnell wieder in den Griff. Hat dein Hund jedoch länger als drei Tage Durchfall oder immer wiederkehrende Verdauungsprobleme, solltest du unbedingt mit dem Tierarzt deines Vertrauens sprechen. Er kann deinen Vierbeiner untersuchen und dir die Ursache für die Probleme im Magen-Darm-Trakt liefern.