Tales & Tails spendet an den Tierschutz
Streunerherzen stellt sich vor. Spende an den Tierschutz

Wie alles Begann … unsere Kooperation mit dem Staatlichen Tierheim Comunale Tortoli

STREUNERherzen ist die Geschichte von großartigen Projekten und großen Träumen


Erinnern Sie sich noch? In der letzten Ausgabe erfuhren Sie, was für ein Verein die STREUNERHerzen sind, was wir träumen, was wir uns wünschen und wir erzählten Ihnen von der L.I.D.A. in Olbia, das Tierschutzprojekt auf Sardinien, mit dem alles begann….

Die L.I.D.A. Olbia ist ein Zufluchtsort, ein Ort der Geborgenheit für ungewollte Geschöpfe. So ein Ort ist eher untypisch für Italien, denn eigentlich gibt es dort nur die Staatlichen Tierheime (Canile, wie sie in Italien genannt werden). 


Die Canile sind im Besitz von Gemeinden, alle drei Jahre wird die Verwaltung neu ausgeschrieben, meist erhält ein neuer Betreiber den Zuschlag und damit kommt auch ein neuer Tierheimleiter. Wir müssen wohl nicht erwähnen, dass es den meisten Betreibern um maximalen Gewinn, und nicht um das Wohl der Tiere geht. Eine der Voraussetzungen, mit denen Mensch also gute Chancen hat, Betreiber eines Canile zu werden ist, wenig Geld für Verwaltung und Erhalt des Tierheims zu benötigen. Je mehr Hunde „verwahrt“, und je weniger Geld für Futter, Tierarzt, Medikamente, Ausstattung und Personal ausgegeben wird, desto mehr bleibt im eigenen Säckchen übrig - logisch, oder? 


Es geht also mit Nichten darum, ein schönes Zuhause für die Tiere zu finden, denn jeder vermittelte Hund schmälert den Gewinn. Ein perfides System, dass sich seit Jahrzehnten, trotz massiver Proteste von Tierschützern, am Leben erhält.


Eine Tüte eine Spende an Tierschutzprojekte


Durch Zufall stießen wir 2014 auf das Staatliche Tierheim Comunale Tortoli. Eine Kollegin, die sich hauptsächlich um die Prävention von Katzen kümmert, schickte uns ein Bild von einer Hündin in einem katastrophalen Zustand und bat uns um Hilfe. So entstand der Kontakt zum Canile Tortoli. Wir versuchten alles, um die Hündin so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen und immer häufiger tauschten wir uns in dieser Zeit mit dem zuständigen Amtsveterinär und dem damaligen Tierheimleiter Sandro aus. 


Im April 2015 machten sich zwei STREUNERHerzen-Mitglieder und eine Übersetzerin auf den Weg, um die Kooperationsmöglichkeit vor Ort zu besprechen. Wir wurden freundlich empfangen und anschließend durch den Amtsveterinär, die Tierärztin und den Tierheimleiter durch das Tierheim geführt. Hierbei wurde ziemlich schnell deutlich, dass das Canile in einem extremen Unterschied zu unserem Gründungsprojekt steht. Hier gab es keinerlei Gelder für Medikamente, Operationen und Instandhaltung. Die finanziellen Mittel reichten gerade mal für das günstigste Futter, oft musste am Ende des Monats auch hier gespart werden und all das sah und sieht man den Hunden deutlich an. 

Auffällig waren auch die vielen verletzten Tiere, die dort oft monate- oder jahrelang mit gebrochenen Knochen, offenen Wunden, fehlenden Gliedmaßen oder mit Mittelmeerkrankheiten ihr Dasein fristeten. Einige Hunde verbringen dort ihr ganzes Leben und niemand nimmt Kenntnis von ihrem unermesslichem Leid. An diesem Tag, dem 3. April 2015, haben wir uns zu einer Kooperation entschlossen.


Die drei Jahre unter der Leitung von Sandro vergingen wie im Fluge und bei der erneuten Ausschreibung im Jahr 2018 erhielt eine andere Organisation den Zuschlag. Für den Verein war das ein trauriger Moment, denn in der vergangenen Zeit entstand nicht nur eine gute Kooperation, durch die vielen Tieren geholfen werden konnte, sondern auch eine Freundschaft der STREUNERHerzen mit Sandro. Er bewarb sich erneut um die Leitung des Tierheimes, bekam aber keinen Zuschlag. Unsere Kooperation endete und wir setzten Himmel und Hölle in Bewegung, um noch möglichst viele Tiere aus dem Tierheim zu holen. Was nach Sandros Zeit als Tierheimleiter passieren würde, stand in den Sternen. 

Eine Tüte eine Spende an Tierschutzprojekte

Im unteren Bereich, in dem früher die Rüden untergebracht waren, ist der Zerfall besonders deutlich. Durchgerostete Wände und Gehegegitter, kaputte Fliesen und Metallstangen, die spitz aus der Wand herausragen, stellen eine große Verletzungsgefahr dar. Nur noch wenige Tiere fristen dort ihr Dasein und uns wurde erklärt, dass dieser Bereich eigentlich vollständig geleert werden muss, da es für die Tiere dort zu gefährlich ist. (-> Video Tortoli Rundgang) 


Man munkelt, dieser Teil soll durch die Gemeinde renoviert werden, doch ob und wann das jemals geschieht, steht in den Sternen. Schlimm genug, dass das Leben für die Langzeitinsassen in Tortoli unsagbar trostlos ist, jetzt ist es für viele auch noch lebensgefährlich. 

Nur durch die Offenheit Stefanos und der Unterstützung des Amtsveterinärs ist es möglich, den dortigen Tieren zu einem besseren, artgerechten Leben zu verhelfen. Und auch, wenn wir immer im Hinterkopf behalten, dass wir bei einer erneuten Ausschreibung die Kooperation wieder verlieren könnten, werden wir nicht aufgeben. 

Die Vermittlung der Tiere, Futter- und Medizinspenden sind wichtig, auch um den Tierschützern vor Ort den Rücken zu stärken und Gewissheit zu geben, dass sie nicht alleine kämpfen, dass wir sie nicht mit den vielen furchtbaren Schicksalen und der aussichtslosen Situation im Stich lassen. 


Menschlichkeit kennt keine Landesgrenzen, Mitgefühl hat seine eigene Sprache, Herzen verbinden sich, egal, ob das Herz zwei oder vier Beine hat. Wir werden den Geschöpfen im Canile Tortoli helfen so gut es geht und soviel wir können.