Urlaub mit Hund in Deutschland - was bietet sich an?
Roadtrip mit Hund durch Deutschland
Das eigene Land mit all seinen Facetten erkunden, das war schon länger ein Reisewunsch von uns. Nun mit Hund im Gepäck haben wir uns auf den Weg gemacht und sind einmal im Uhrzeigersinn durch Deutschland gereist. Auf unserer Reise haben wir an vielen tollen Naturwundern Halt gemacht und diese meist zu Fuß, manchmal per Fahrrad besichtigt.
Routenverlauf
Unser Routenverlauf sah folgendermaßen aus:
Von Hamburg aus ging es zunächst Richtung Spreewald.
Hier haben wir eine Radtour entlang der Spree unternommen und auf einem sehr hundefreundlichen Campingplatz in Lübben übernachtet. Der Campingplatz ist ein sehr gut geeigneter Ort als Ausgangspunkt für Radtouren. Gefahren sind wir durch das Naturschutzgebiet Barzlin zwischen Lübben und Lübbenau. Zunächst auf einem gut ausgebauten Radweg direkt entlang der Spree, geht es dann ins Naturschutzgebiet Barzlin. Hier fährt man durch Sumpfgebiet über Holzplanken. Zwischendurch geht es immer mal wieder über Holzbrücken. Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Tour.
1. Station: SPreewald
Am zweiten Tag ging es auf zu einer Kanutour auf der Spree sowie den kleinen Flüssen im Oberspreewald. Hunde dürfen übrigens mit an Bord, das war absolut kein Problem für den Kanuverleih. Der Hund muss dies natürlich mitmachen.
Der Spreewald hat uns sehr gut gefallen, es ist wunderhübsch und sehr idyllisch. Obwohl es mitten im Sommer und allerbestes Wetter war, war es nicht zu überlaufen und wir hatten keine Probleme selbst ohne Reservierung ein Kanu zu leihen.
Auf dem Wasser haben wir einige andere Paddler getroffen, aber es war immer genug Platz und oft waren wir auch für längere Zeit ganz allein bis uns wieder jemand entgegenkam. Der Ort Lübben bietet alles was man für den täglichen Bedarf benötigt. Ein wichtiger Hinweis: unbedingt etwas gegen die Mücken einpacken. Davon gibt es im Spreewald einige.
2. STATION: SÄCHSISCHE SCHWEIZ UND ELBSANDSTEINGEBIRGE
Unser nächster Stopp brachte uns in die Sächsische Schweiz zum Elbsandsteingebirge. Das Ellbsandsteingebirge ist ein wahres Paradies für Wanderer und es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten die Gegend zu erkunden und viele verschiedene Wanderwege für nahezu jedes Fitnesslevel. Der Malerweg ist wohl einer der bekanntesten Wanderwege und teilt sich in mehrere Etappen auf. Da wir aber einen Ort als Ausgangs- und Endpunkt hatten, haben wir uns für Rundwege entschieden. Am ersten Tag haben wir uns auf den Weg eines sehr beliebten Rundweges gemacht. An diesem liegen Highlights wie die Bastei, die Basteibrücke mit wundervollem Blick auf die Elbe sowie die Schwedenlöcher. Diese Strecke hat ca. 3 Stunden gedauert und war mit Hund sehr gut machbar. Je nach Wetter (bei uns war es sehr warm) ist die Strecke leicht bis mittelschwer und somit für fast jeden machbar. Wir haben diese Wanderung in den Nachmittags- und Abendstunden gemacht und hatten einen schönen Sonnenuntergang über der Elbe und auf der Basteibrücke.
Auch hier haben wir natürlich einige andere Wanderer getroffen, aber obwohl dies sehr beliebte Punkte im Elbsandsteingebirge sind, war es auch hier nicht überlaufen.
Wir haben uns hier verschiedene Touren ausgesucht. Angeben war unsere Tour mit 1h und 20 Minuten, wir haben aber inklusive Pausen und Aussicht genießen fast 3 Stunden gebraucht. Die Zeitangaben auf diese Seite sind daher unserer Meinung nach nicht ganz passend, wenn man Natur und Landschaft genießen will.
Am zweiten Tag haben wir uns auf eine weitere Wanderung gemacht und sind vom Lichtenhainer Wasserfall zum Kuhstall und Felsentor gewandert. Von dort ging es über die Himmelsleiter nach oben, um den Blick von oberhalb des Kuhstalls auf die wunderschöne Landschaft zu genießen. Dieser Teil der Tour ist sehr gut machbar für alle Fitnesslevel und man wird mit wunderschönen Aussichten belohnt. Lediglich der Teil über die Himmelsleiter mag eventuell nicht jedermanns Sache sein, da man hier auf einer engen Treppe durch eine Art Felsspalte hinauf muss. Diese ist aber nicht allzu lang. Auch Hunde können auf dieser Leiter laufen. Eventuell muss man seinen Vierbeiner aber ein kleines Stück tragen, falls es ihm nicht geheuer ist auf so einer engen Treppe – ohne Absicherung links oder rechts – zu laufen. Auf dem weiteren Weg gibt es noch zwei bis drei Punkte an denen es notwendig sein kann, den Hund kurz hochzunehmen. Dabei handelt es sich um Stellen mit Gitterrosten oder Gitterrosttreppen auf denen der Hund eventuell nicht laufen mag. An einigen Stellen gibt es aber die Möglichkeit die Gitterroste zu umgehen.
Weiter ging es von dort aus zum Kleinen Winterberg. Der Weg zum Kleinen Winterberg führt durch relativ ebenes Gelände in einem Wald. Der Aufstieg auf den Winterberg ist dann aber schon deutlich anspruchsvoller. Es geht über viele Stufen hinauf. Trittsicherheit sowie eine gute Grundkondition sind Voraussetzung für Mensch und Tier. Oben angekommen befindet man sich auf der Oberen Affensteinpromenade. Der Weg ist hier dann wieder relativ eben und es gibt keine großen Auf- oder Abstiege mehr. Dennoch ist festes Schuhwerk absolut erforderlich, da es teilweise über rutschige Felsen und Wurzeln geht. Im letzten Abschnitt geht es den Kleinen Winterberg wieder hinunter. Auch hier geht es über schmale Stufen, aber hinunter ist natürlich leichter als hinauf. Vorsicht ist auf den teilweise rutschigen Stufen dennoch geboten.
Insgesamt war auch diese zweite Wanderung eine sehr lohnenswerte Erfahrung mit wundervollen Ausblicken über die tolle Landschaft des Elbsandsteingebirges. Wir haben einige Wanderer mit Hund getroffen, aber auch hier gab es immer genug Platz und es war zu keiner Zeit zu voll oder überlaufen. Es gibt noch so viele weitere Möglichkeiten diese tolle Gegend zu erkunden, so dass wir uns fest vorgenommen haben noch einmal wieder zu kommen.
Die zweite Tour haben wir ebenfalls auf dieser Seite rausgesucht. Angegeben war diese mit 2h 45 Minuten, was unserer Meinung nach nicht zu schaffen ist, es sei denn man ist ein sehr geübter und sehr schneller Wanderer. Mit Pausen für uns und unseren Vierbeiner sowie Pausen, um die wunderschöne Aussicht und Landschaft zu genießen, haben wir ca. 3,5 Stunden gebraucht.
Diese zwei tollen Ecken in Deutschland können wir wirklich jedem empfehlen und würden auch auf jeden Fall noch einmal hinfahren.
Wart ihr schon einmal im Spreewald oder im Elbsandsteingebirge? Habt ihr noch Tipps und Anregungen was man dort beim nächsten Mal auf jeden Fall machen sollte oder welche Wanderung sich noch besonders lohnt?
3. STATION: WALDNAABTAL
Unsere dritte Station nach dem Elbsandsteingebirge war das Waldnaabtal in der Oberpfalz.
Hier haben wir eine wunderschöne Wanderung entlang des Flusses Waldnaab unternommen. Das Tal durch das man während dieser Wanderung läuft ist, wirklich traumhaft. Die ganze Strecke führt entlang des Flusses und bietet eine sehr abwechslungsreiche Natur.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz „Schweinmühle“. Den Campingplatz findet ihr hier. Uns hat dieser Platz übrigens wirklich gut gefallen. Er befindet sich auf einem Bauernhof, ist sehr sauber und ordentlich und hat einen eigenen Badeteich mit klarem Wasser, den sowohl Zwei- als auch Vierbeiner nutzen können. Das Personal war sehr freundlich und unkompliziert. Der Platz ist nicht parzelliert, so dass man seinen Standort frei wählen kann. Auf dem Gelände gibt es ebenfalls ein Gasthaus mit hausgemachten, regionalen Spezialitäten. Alles in allem war dies einer der besten Campingplätze auf unserer ganzen Tour.
Vom Campingplatz aus, haben wir auch unsere Tour gestartet. Alternativ kann man vom Ort Windischeschenbach aus zur Rundwanderung aufbrechen. Hier startet man vom Brunnen im Ort und wandert bis zur Blockhütte. Man sollte sich für diese Wanderung ausreichend Zeit nehmen, denn die gesamte Strecke beträgt 15 km und es sollten ausreichend Pause eingeplant werden, um die schöne Natur zu genießen. Startet man vom Campingplatz aus kommen noch einmal ca. 3,5 km hinzu. Eine weitere längere Pause sollte für die Blockhütte im Wald eingeplant werden. Hier gibt es sowohl drinnen als auch draußen viele schöne Sitzgelegenheiten mitten im Wald.
Das Waldnaabtal ist sehr idylisch und ein fast märchenhafter Ort. Zwischendurch hat man die Möglichkeit entweder den etwas anspruchsvolleren Weg auf der linken Seite des Flusses bis zur Blockhütte zu wandern oder aber auf der rechten Seite des Flusses zu bleiben und auf dem einfacheren Weg, der gleichzeitig auch für Fahrräder oder z.B. Kinderwagen geeignet ist, weiterzugehen.
Von der Blockhütte aus geht es zurück durch den Wald nach Windischeschenbach. Das Stück von der Blockhütte durch den Wald ist das kürzere Stück, sodass es empfehlenswert ist die Wanderung zuerst am Fluss entlang zu machen. Dann hat man schon einen großen Teil geschafft. Beide Teile der Wanderung sind sehr schön, wobei der erste Teil uns noch etwas besser gefallen hat.
Informationen zur Wanderung gibt es hier und weitere Infos wie Kontakt und Öffnungszeiten zu der Blockhütte findet ihr hier.
4. STATION: SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE
Als nächstes ging es für uns weiter zum Königssee. Auch hier haben wir eine tolle Wanderung unternommen. Gestartet sind wir in Schönau am Königssee. Die Wanderung führte uns entlang der Ache hinauf zum Königssee. Bei dieser Tour kann man zwischen einer 6 und einer 10 km Wanderung wählen, wobei nur die 10 km Strecke ganz bis zum Königssee führt. Diese Wanderung ist nicht sonderlich anspruchsvoll, da die Wege wirklich gut ausgebaut sind und es keine schwierigen oder steilen Passagen gibt. Die 10 km sind also sowohl für Menschen als auch Hunde sehr gut machbar.
Es kann auf beiden Seite der Ache gewandert werden, so dass es sich anbietet, die eine Seite für den Hin- und die andere Seite für den Rückweg zu nutzen. Beide Seiten sind sehr sehenswert – auf der einen Seite wandert man durch viele Wiesen und Weiden, auf der anderen Seite geht es eher durch kleinere Siedlungen.
Der Königssee als Belohnung auf der Hälfte der Strecke ist absolut sehenswert und wunderschön. Allerdings muss man natürlich sagen, dass dies ein beliebtes Touristenziel ist und man dort sicher nicht allein sein wird. Auf der Wanderung hingegen haben wir wenig andere Leute getroffen. Die meisten Touristen fahren wohl mit Bus oder Auto direkt zum Königssee. Tipps, Informationen und den genauen Streckenverlauf zu dieser Wanderung gibt es hier.
Ein Tipp, den wir durch Zufall bei unserer Weiterreise entdeckt haben: Nicht weit vom Königssee befindet sich der Thumsee. Wir haben dort viele Einheimische getroffen, die in dem schönen See baden waren, davon sehr viele mit Hund. Bei gutem Wetter tut eine Erfrischung in diesem See sehr gut.
5. STATION: KUHFLUCHTWASSERFÄLLE
Weiter ging es nach Farchant: die Kuhfluchtwasserfälle waren unser nächstes Ziel. Die Kuhfluchtwasserfälle sind insgesamt ca. 270 Meter hoch und gehören damit zu den höchsten in Deutschland.
Um zu den Wasserfällen zu gelangen geht es durch einen Waldweg, der sich Walderlebnispfad nennt, denn es gibt verschiedene Stationen mit Fragen rund um den Wald und seine Bewohner. Dieser Weg eignet sich daher sicher auch gut für Familien mit Kindern. Zunächst geht es ganz entspannt durch den Wald bevor man das steilere Stück mit Aufstieg hinauf zum Wasserfall direkt am Fluss entlang hochwandert.
Auf diesem Abschnitt gibt es immer wieder Stellen an denen sowohl Zwei- als auch Vierbeiner ins Wasser gehen können. Im Sommer eine schöne Erfrischung zwischendurch.
Den unteren Teil der Wasserfälle erreicht man je nach Geschwindigkeit und Länge der Pausen nach ca. 45 Minuten bis 1 Stunde. Von hier aus gibt es die Möglichkeit weiter nach oben zu steigen, um die Wasserfälle von oben aus zu sehen. Dieser Weg würde in eine Richtung ca. 2 Stunden in Anspruch nehmen. Der zweite Teil ist ein sehr anspruchsvoller Weg und wird nur geübten Wanderern empfohlen. Wir haben uns daher mit der Aussicht von unten auf die Wasserfälle begnügt.
Auch wenn man „nur“ den unteren Teil der Strecke bis zu den Wasserfällen läuft, lohnt sich der Weg auf jeden Fall. Die Wanderung macht Spaß, da man durch den Wald und am Wasser läuft und auch immer mal wieder ins flache Wasser gehen kann. Die Wasserfälle sind sehr schön anzusehen, dort oben gibt es eine Bank auf der man Rast machen kann bevor es an den Abstieg oder wenn man es sich zutraut auch an den steileren Aufstieg geht.
Dieser zweite Abschnitt unserer Tour durch Deutschland hatte wieder so viele schöne Orte zu bieten, dass es schwer fällt einen Favoriten auszumachen. Alle Orte sind sehenswert, aber gleichzeitig sehr unterschiedlich.