Unverträglichkeiten, Magenprobleme, komplizierte Zutatenlisten und mittendrin unser Vierbeiner, der sein Essen verweigert – wer hat da nicht schon mal darüber nachgedacht, für seinen Hund selbst zu kochen? Schließlich ließe sich die Mahlzeit dann individuell auf die Fellnase und seinen Geschmack abstimmen. Doch es gibt so einiges zu beachten, wenn man für den Hund selbst kochen möchte. Keinesfalls reicht es etwas Fleisch vom Metzger anzuschwitzen und mit ein paar Kartoffeln zu servieren.


Worauf zu achten ist, welche Vor- und Nachteile die Hauskost mit sich bringt und ein leckeres Rezept haben wir in diesem Blogbeitrag für dich zusammengetragen. Viel Spaß beim Lesen und Nachkochen. 


Der Hund und die verschiedenen Fütterungsarten


Hunde zählen zu den Carni-Omnivoren. Sie sind also Fleisch-Allesfresser. In der Wildnis ernähren sich Hunde von Beutetieren und deren Innereien sowie von pflanzlichen Produkten, die sie durch ihr Nahrungssuchverhalten aufnehmen. Die Mahlzeiten sind also sehr abwechslungsreich und bestehen nicht nur aus Muskelfleisch. Innereien, Knochen, Mageninhalte, nahezu alles wird verspeist. Heutzutage werden Hunde oftmals mit Nassfutter, Trockenfutter, Barf oder selbst gekochtem gefüttert. Das fertig gekaufte Futter, wie Nassfutter und Trockenfutter enthält als Alleinfuttermittel alles, was ein Hund täglich zur Nährstoffdeckung benötigt. 


Beim Barfen, was dem selbst Gekochtem sehr nahe kommt, wird rohes Fleisch mit weiteren Zusätzen angemischt und vorportioniert. Wer barft, der weiß, dass es einiges zu beachten gilt, bei der Zusammenstellung einer vollwertigen Mahlzeit. Will man nun selbst für seinen Hund kochen, sollte man sich daher darüber im Klaren sein, dass man dem Hund eine ausgewogene Ernährung bieten muss, die ihm alle notwendigen Nährstoffe liefert. Diese muss man dann auf die Bedürfnisse seines Hundes hin berechnen oder fachgerecht berechnen lassen. Wie das geht und wer einem dabei hilft, darauf gehen wir gleich etwas genauer ein.


Das spricht dafür: selber Kochen für den Hund


Der wohl wichtigste und entscheidende Vorteil für das Selbstkochen für den Hund ist, dass du genau weißt, woraus das Futter am Ende zusammengesetzt ist. Schließlich hast du die Zutaten liebevoll selbst in das Futter gemischt. Du kannst die Mahlzeit so auch ganz genau auf die Vorlieben und Bedürfnisse deines Hundes abstimmen und hast dadurch Qualität und mögliche Zusätze, auf die dein Hund unverträglich reagieren könnte, im Auge. Hat dein Vierbeiner eine aktive Zeit, dann ist es ein Leichtes für dich, das Futter dahingehend abzustimmen. Muss dein Hund sich schonen und verbraucht weniger Kalorien, dann ist es auch in diese Richtung ganz einfach, die Zutaten abzuändern.


Ein weiterer Vorteil ist, dass du deinen Hund mit saisonalen Leckereien verwöhnen kannst, die du je nach Jahreszeit einfach austauschst. Das schmeckt deiner Fellnase sicherlich nicht nur gut, sondern bringt auch Abwechslung in den Hundenapf. 


Das spricht gegen selbst Kochen für den Hund


Der erste Nachteil beim Kochen für den Hund liegt auf der Hand: Es erfordert mehr Zeit und ist mit mehr Aufwand verbunden. Alle Zutaten müssen besorgt werden, abgewogen, verkocht, portioniert und für die nächsten Wochen richtig gelagert werden. Du benötigst also viel mehr Platz. Je nach Zubereitungsart auch eine große Gefriertruhe. Was aber viel wichtiger und schwieriger in der Umsetzung ist, ist die genaue Bestimmung der einzelnen Komponenten im Futter. Denn es reicht nicht einfach nur etwas Rinderhack zu kaufen und mit ein paar Heidelbeeren zu verzieren. Wie wir oben bereits erwähnt haben, frisst der Hund nämlich nicht nur Muskelfleisch und benötigt darüber hinaus Knochen, Innereien und weitere Nährstoffe in bestimmter Menge. 


Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass deine Fellnase nicht alle notwendigen Nährstoffe erhält, wenn diese nicht richtig auf die Ernährungsbedürfnisse abgestimmt sind und besondere Situationen, wie Krankheiten bei dem Fütterungsplan nicht berücksichtigt werden. Die Folgen können eine Mangelernährung sein, die wiederum das allgemeine Wohlbefinden des eigenen Hundes verschlechtert. 


Was zu beachten ist beim Kochen für den Hund


Du merkst also, beim Kochen für den Hund sollte man darauf achten, dass die Mahlzeit ausgewogen ist und alle notwendigen Nährstoffe enthält. Dazu gehören konkret Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Es ist wichtig, dass du dich im Vorfeld über die Bedürfnisse deines Hundes informierst, um eine Mahlzeit zusammenzustellen, die seinen Anforderungen entspricht. Auch die Portionsgröße sollte angepasst werden, um Übergewicht oder Unterernährung zu vermeiden. Dabei ist nicht nur die Größe deines Hundes ein entscheidender Faktor, sondern auch sein Idealgewicht und wie aktiv er lebt.


Möchtest du deinen Hund also langfristig mit selbst Gekochtem versorgen, dann ist es zwingend erforderlich, dir einen Ernährungsplan von einem Ernährungsberater für Hunde erstellen zu lassen. Eine Auskunft vom Tierarzt, der dich auf besondere Ernährungsbedürfnisse aufgrund von Krankheiten deines Hundes hinweist, ist darüber hinaus hilfreich, für die Berechnung der einzelnen Komponenten. Wir zeigen dir gleich einige Beispielrechnungen für die Mengenangaben. Versuche aber bitte nicht auf eigene Faust einen Essensplan für deinen Hund zu erstellen. Die Gefahr eines Nährstoffmangels ist zu groß. Ein Ernährungsberater kann dir dann auch sagen, wie du die Mahlzeiten richtig lagerst und wenn nötig wieder sicher auftaust.


Beachte außerdem, was ein Hund überhaupt essen darf. Viele Lebensmittel, die wir gerne konsumieren, sind giftig für Hunde. Dazu zählen unter anderem Avocados, Zwiebeln, Paprika, Weintrauben und viele mehr. Es ist auch essenziell, die Mahlzeiten des Hundes langsam und schrittweise zu verändern, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Starte damit, eine neue Zutat oder ein neues Rezept mit einer kleinen Menge in seine bisherige Mahlzeit zu mischen und erhöhe die Menge allmählich, während du beobachtest, wie dein Hund darauf reagiert.


Kochen für den Hund: Mengenangaben bestimmen


Die Menge der Zutaten hängt, wie bereits erwähnt, vom aktuellen Gewicht, dem Idealgewicht und der Aktivität des Hundes ab. Als Faustregel gilt, dass ein Hund etwa 2–3 % seines Körpergewichts pro Tag an Nahrung benötigt. Bei einem Hund mit einem Gewicht von 10 kg wären das beispielsweise 200–300 g pro Tag. 

Möchtest du ganz genau wissen, wie viel Gramm Fleisch, Obst und Co. in das Futter deines Hundes gehören, dann können dir folgende Angaben für einen 20 kg schweren Hund als Orientierung dienen. In diesem Beispiel sind wir von einem Verhältnis von 70 zu 30 ausgegangen. 70 % der Zutaten sind tierischen und 30 % pflanzlichen Ursprungs. Besonderheiten wie eine sehr hohe Auslastung wurden dabei nicht berücksichtigt. 


In einer vollwertigen Mahlzeit sollten demnach 400 g Fleisch, 130 g Kohlenhydrate, 40 g Gemüse oder Obst und 10 g Öle enthalten sein. Das macht eine Gesamtmenge von 580 g pro Tag. 


Ein wenig Inspiration für die einzelnen Komponenten gefällig?


Proteinquellen

  • Fleisch (Rind, Huhn, Pute, Lamm, Kaninchen, Hirsch etc.)
  • Fisch (Lachs, Thunfisch, Hering etc.)
  • Eier (Eiweiß oder ganzes Ei)

Gemüsequellen

  • Grüne Bohnen
  • Karotten
  • Erbsen
  • Brokkoli
  • Kürbis
  • Süßkartoffeln

Obstquellen

  • Apfel
  • Beeren (Heidelbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren etc.)
  • Bananen
  • Mango

Kohlenhydratquellen

  • Vollkornreis
  • Haferflocken
  • Gerste
  • Quinoa

Rezept zum Kochen für den Hund


Nun haben wir noch eine einfache Rezeptidee für die nächste Mahlzeit deiner Fellnase. Bedenke aber, dass die Mengenangaben nicht individuell auf deinen Hund abgestimmt sind und sich somit nicht für eine langfristige Fütterung eignen.

Saftiger Fisch mit Gemüse und Reis

  • 250 g Fischfilet
  • 100 g Reis
  • ½ Apfel
  • 1 Teelöffel Hanföl
  • 1 Möhrchen
  • 1 kleine Zucchini

Koche den Reis auf und lasse ihn anschließend noch ca. 25 Minuten weich köcheln, bis kein Wasser mehr zu sehen ist. Damit der Hundemagen den Reis besser verarbeiten kann, kann dieser ruhig etwas weicher werden.

Solange der Reis noch schön heiß ist, gibst du das klein geschnittene rohe Fischfilet dazu. Mische alles schön um und lass es auf der Herdplatte abkühlen. Jetzt kannst du Zucchini, Apfel und Möhrchen fein reiben und in den Topf mit dem Reis und Fisch dazugeben. Noch einmal alles schön umrühren und in den Hundenapf umfüllen. Zu guter Letzt kommt noch das Hanföl über das Futter – guten Appetit.


Einzelfuttermittel als Komponente beim selbst Kochen für den Hund


In vielen Rezepten, die du von dem Hundeernährungsberater bekommst oder im Internet findest, wird eine große Komponente das Fleisch darstellen. Deshalb möchten wir das Thema noch einmal zum Schluss anreißen. Das Fleisch und auch den Fisch für die Rezepte kannst du im Fachhandel oder auch beim Metzger kaufen.Einzelfuttermittel bieten sich darüber hinaus auch sehr gut zum selbst kochen für den Hund an. Das Fleisch bei Einzelfuttermittel ist dann schon beim Kauf zubereitet und muss nur noch durch Obst, Gemüse, Kohlenhydrate undÖle ergänzt werden, um eine leckere und vollwertige Mahlzeit zu zaubern. Bei dem Kauf von Einzelfuttermittel kannst du dann auf eine richtig gute Qualität achten, um auch hier deiner Fellnase das Beste servieren zu können.