DER ERSTE GANG ZUM DOC!
Heute kommen wir zu einem neuen und sehr wichtigen Thema: dem ersten Tierarztbesuch!
Da der erste Tierarztbesuch sehr wichtig und durchaus prägend für den kleinen Vierbeiner sein wird, ist es ratsam, den Besuch so entspannt wie möglich zu gestalten. Beim ersten Besuch muss auch nicht direkt etwas passieren, einmal wiegen und ins Mäulchen gucken kann schon ausreichen.
Eine Belohnung sollte hier nicht fehlen, denn der kleine Welpe wird diesen Besuch und das was passiert ist, in seinem Gedächtnis speichern und als erste positive oder auch negative Erfahrung wahrnehmen.
Auch an die Umgebung, die neuen Gerüche, die Situation im Wartezimmer und die neuen Zweibeiner in weißen Kitteln muss sich der kleine Welpe erst gewöhnen. Daher ist der Kauf von Entwurmungen, Floh- und Zeckenpräparaten und die regelmäßige Gewichtskontrolle eine super Idee um den Welpen spielerisch an diesen Ort zu gewöhnen.
So kann er dort neue Kontakte knüpfen und neue Situationen kennen lernen und das ohne, dass sie von schlechten Erfahrungen getrübt werden. Fühlt sich ein Hund beim Tierarzt wohl, werden auch unangenehmere Sachen wie Untersuchungen und Spritzen viel besser akzeptiert. Eine offene und vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Patienten und dem Tierarzt, aber auch zwischen dem Besitzer und dem Praxisteam ist dabei ganz wichtig.
Daher gilt immer folgender Grundsatz:
Es gibt keine dummen Fragen! Scheut euch nicht euren Tierarzt zu fragen, wenn es um die Gesundheit eures Tieres geht!
Tiere können nicht sprechen und ihr Anliegen in Worten äußern, daher ist es sehr wichtig, dass ihr die ersten Anzeichen einer Erkrankung eures Hundes erkennt.
Wenn ihr euren Hund gut kennt, ihn regelmäßig pflegt und hin und wieder abtastet, werdet ihr schnell lernen, Auffälligkeiten rechtzeitig zu erkennen. Wenn ihr euch unsicher seid oder etwas klären müsst, fragt euren Tierarzt und bittet um Rat.
Hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen!
Auf einen Blick:
Was sollte beim Tierarzt passieren?
- Die Entwurmung
- Impfungen
- Parasitenbekämpfung
Teil 1:
Da ist doch der Wurm drin!
Nicht selten, sondern leider eher häufig treffen wir auf unerwünschte Mitbewohner, welche es sich gerne „in“ unserem geliebten Vierbeiner gemütlich machen. Dies sind die zwei wichtigen und großen Wurmgruppen – die Bandwürmer und die Rundwürmer. Ungemütlich wird es dann für unseren Welpen.
Wurmarten:
Die Rundwürmer werden nochmals aufgeteilt, denn zu ihnen gehören die
Spulwürmer, die Hakenwürmer und die Peitschenwürmer. Die Spulwürmer ähneln Spaghetti, sind ca. 5 bis 18 cm und leben im Dünndarm des Hundes. Die Eier werden durch den Kot an die Außenwelt abgegeben und unsere Vierbeiner infizieren sich entweder durch die orale Aufnahme der Eier (aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich nach einer Körperwanderung im Wirtstier zu den ausgewachsenen Würmen entwickeln) oder durch das Fressen eines infizierten Zwischenwirtes (z.B. einer Maus).
Vor allem aber erfolgt die Infektion durch die vorgeburtliche Larvenübertragung vom Muttertier auf den Welpen (Plazenta) und die Übertragung über die Muttermilch (Wenn das Muttertier infiziert ist und während sie tragend war nicht entwurmt wurde).
Die Hakenwürmer werden bis zu 2 cm lang und leben ebenfalls im Dünndarm ihres Endwirtes. Die weiblichen Würmer scheiden Eier aus, die mit dem Kot in die Umwelt gelangen und sich innerhalb von 6 bis 10 Tagen zu infektiösen Larven entwickeln. Auch hier ist der Infektionsweg die orale Aufnahme der geschlüpften Larven, die Aufnahme durch Wurmlarven in der Muttermilch oder die Aufnahme durch einen infizierten Zwischenwirt. Die Besonderheit bei den Hakenwürmern liegt darin, dass sich die Wurmlarven aktiv durch die Haut ihres Tieres bohren können und dann über die Lunge in den Dünndarm gelangen.
Die Peitschenwürmer haben ihren Namen durch ihr peitschenförmiges Aussehen. Sie sind ca. 7,5 cm lang und leben im Dickdarm der Hunde. Die Hunde infizieren sich durch die orale Aufnahme der Wurmeier aus der Umgebung.
Bei sehr starkem Befall können Rundwürmer im Kot sichtbar sein oder auch erbrochen werden.
Ebenfalls im Dickdarm wohnhaft sind die Bandwürmer.
Diese sind von 2 mm bis 4 m lang und geben entweder Eier oder ganze Bandwurmglieder ab. Anfangs können sich diese Bandwurmglieder noch bewegen, doch später trocknen sie ein und ähneln dann Reiskörnern. Bandwürmer werden generell durch Zwischenwirte übertragen, so sind rohes Fleisch, kleine erbeutete Nagetiere, welche in freier Wildbahn leben oder auch Flöhe mögliche Ansteckungsquellen.
Was tun, wenn der Wurm drin ist?
Ist der Wurm erst einmal eingezogen, kann es beim Welpen zu zahlreichen Symptomen kommen.
Dazu zählen:
- ein typischer Wurmbauch (eine dick aufgeblähter Wurmbauch)
- Hautreaktionen
- Durchfall und Erbrechen
- Blut im Kot
- Fressunlust
- Husten
- Nasenausfluss
- Anämie (Blutarmut)
- Gewebeschädigungen.
Werden Welpen nicht entsprechend entwurmt, kann es zu einer sehr starken Verwurmung kommen, die nicht nur das Immunsystem und die Entwicklung des Welpen stark beeinträchtigen, sondern auch zu starken Problemen im Verdauungstrakt führen können.
So sollte ein Entwurmungsplan aussehen:
Hundewelpen sollten im Alter von 2 Wochen das erste Mal gegen
Spulwürmer entwurmt werden. Anschließend wird die Wurmbehandlung in 2-wöchigen Abständen bis 2 Wochen nach der Aufnahme der letzten Muttermilch wiederholt. Die säugende Hündin muss gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Welpen gegen Spulwürmer behandelt werden.
Da es in Deutschland nach Recherche keine zugelassenen Präparate, mit dem Ziel trächtige Hündinnen und deren Welpen im Mutterleib gegen Wurminfektionen zu behandeln, gibt, fragt bitte euren Tierarzt um Rat.
WICHTIG!
Da auch der Besitzer und vor allem kleine Kinder sich an dem Wurmbefall anstecken können, ist eine regelmäßige und gründliche Entwurmung sehr wichtig!
Ich hoffe, dass ihr den Würmern den Kampf angesagt habt und euer kleiner Vierbeiner den unerwünschten Mitbewohnern kein Heim bietet. Die regelmäßige Kontrolle und die Fürsorge von uns spielt eine wichtige Rolle im Leben unseres Welpen denn er soll sich schließlich geborgen und wohl bei uns fühlen.