Allergien beim Hund – alles, was du wissen musst
Knabbern am Pfötchen, kratzen am Ohr, einmal im Kreis drehen und wieder von vorn. Da wird ja der Hund im Körbchen verrückt! Wir sprechen hier nicht von einem niedlichen Hundetänzchen, sondern einem Problem für unsere Fellnasen: Allergien beim Hund. Was hast du als Erstes im Kopf, wenn du an starken Juckreiz denkst? Vermutlich springen den meisten Hundemenschen zunächst Flöhe und Läuse vor Augen. Aber nicht immer sind sie die Auslöser für solche Symptome. Häufig spielen Allergien beim Hund eine Rolle. Da diese nicht zu unterschätzen sind, haben wir einen kleinen Exkurs für dich vorbereitet: alles über Allergien beim Hund!
Allergien beim Hund erkennen: Ausschlaggebend sind diese Symptome
Verhält sich deine Fellnase seit einiger Zeit komisch? Findet sie keine Ruhe, kratzt sich ständig oder hat sogar mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen? Dann solltest du diesen Symptomen schnell auf den Grund gehen. Denn ein möglicher Grund könnte eine Allergie bei deinem Hund sein. Bei jedem Hund können sich andere Allergien entwickeln. Sie alle haben jedoch gemeinsame Anzeichen:
- Besonders häufig ist Juckreiz ein Hinweis auf eine Allergie beim Hund. Der Vierbeiner kratzt sich ständig, ist unruhig und knabbert an einigen Körperstellen.
- Es zeichnet sich Haarausfall ab.
- Magen-Darm-Probleme sind eine weitere Erscheinung, die du auf jeden Fall ernst nehmen solltest. Erbrechen, Durchfall und Ähnliches sind auf Dauer gefährlich für deine Fellnase und nicht zu unterschätzen.
- Außerdem können durch eine Allergie beim Hund Entzündungen einiger Hautpartien auftreten, insbesondere an den Ohren und den Pfoten.
- Teilweise entwickeln sich sogenannte Hot-Spots. Dabei handelt es sich um entzündete Hautstellen, die heiß und gerötet sind und nässen können.
- Eine Allergie beim Hund kann obendrein Wesen und Verhalten beeinflussen. Manche Fellnasen werden aggressiv, andere hingegen ängstlich.
Kannst du diese Symptome für eine Allergie bei deinem Hund beobachten? Dann wird es Zeit für die Ursachenforschung. Wie beim Menschen auch gibt es bei unseren Vierbeinern verschiedene Allergieauslöser.
Unverträglichkeiten, Intoleranzen & Co. – Welche Allergien beim Hund gibt es?
Viele Menschen denken, einen Hund kann so schnell nichts umhauen. Allergien? Wo sollen die herkommen – die hatte der Wolf doch bestimmt auch nicht. Jein. Grundsätzlich kann man den heutigen, domestizierten Hund nicht mehr mit dem Wolf vergleichen. Sein Organismus hat sich an die Umstände angepasst und dementsprechend verändert. Es gibt einige Allergien, die den Hund aus der Bahn werfen können. Dazu gehören insbesondere
- Parasitenallergien,
- Umweltallergien,
- Kontaktallergien und
- Futtermittelallergien.
Während Allergien beim Hund gegen Futterbestandteile immer bekannter werden, wissen viele nicht, dass auch Materialien von Geschirr, Halsband und Co. allergische Reaktionen auslösen können. Wenn der Hund unter einer Allergie leidet, steht der Besitzer meist vor einer großen Herausforderung: den Auslöser finden. Wir erklären dir genau, was es mit den einzelnen Allergien beim Hund auf sich hat und welche Symptome für welchen Auslöser sprechen.
Während du allergisch auf schlechte Stimmung reagierst, hat dein Hund nichts für Graspollen oder sein Futter übrig. Aber warum ist das eigentlich so?
Wann brechen Allergien beim Hund aus?
Das lässt sich nicht pauschalisieren. Futtermittelunverträglichkeiten etwa können immer auftreten, ganz unabhängig von Alter und Rasse. Allergien hingegen entwickeln sich überwiegend innerhalb der ersten Lebensjahre eines Hundes. Bei einer Allergie reagiert der Körper auf bestimmte Stoffe (sogenannte Allergene) mit einer extremen Abwehrreaktion des Immunsystems. Normalerweise sind die Allergene harmlos, trotzdem reagieren die eigentlich hilfreichen Abwehrzellen mit Antikörpern. Beim ersten Kontakt mit einem Allergen zeigt der Organismus noch keine Reaktion. Er speichert sich aber ab: Das könnte gefährlich sein. Kommt der Hund später erneut mit dem Allergen in Berührung, tritt die allergische Reaktion auf. Für eine Allergie bei deinem Hund kann es verschiedene Ursachen geben:
- Deine Fellnase hat eine genetische Veranlagung dazu, gegenüber bestimmten Stoffen besonders viele Antikörper auszubilden. So gibt es einige Rassen, die prädisponiert für manche Allergien sind.
- Eine Art Allergenüberschuss kann auch für das Ausbrechen einer Allergie sorgen. Gibst du deinem Hund gelegentlich Leckerlis mit Fisch, obwohl er diese eigentlich nicht gut verträgt, wirst du kaum etwas merken. Fütterst du ihm jedoch täglich zwei Portionen Hundefutter mit Lachs, kann es zu einer Allergenexplosion kommen.
- Insbesondere bei der Entstehung einer Allergie spielt das Verdauungssystem deines Vierbeiners eine Rolle. Ist etwa die Darmschleimhaut verletzt, bietet das einen guten Nährboden für die Entwicklung einer Allergie, da die übliche Barrierefunktion gestört ist.
- Ein weiterer Faktor, der eine Allergie bei Hunden begünstigen kann, ist Stress. Er ist jedoch keine alleinstehende Ursache.
Flohspeichelallergie beim Hund: kleine Biester, große Wirkung
Fast jeder Hundehalter ist schon mit ihnen in Berührung gekommen oder mindestens einmal in Panik geraten, als der Vierbeiner sich vermehrt gekratzt hat: Flöhe. Parasiten sind unbeliebte Gäste, machen es sich aber leider allzu gerne auf den Fellnasen bequem. Als würde es nicht genügen, wenn sie uns und unsere Hunde durch ihre Bisse und den daraus resultierenden Juckreiz in den Wahnsinn treiben, setzen sie bei manchen Vierbeinern noch einen drauf: Die sogenannte Flohspeichelallergie sorgt bei betroffenen Hunden für kahle Hautstellen, extremen Juckreiz und Hautentzündungen. Auslöser dafür ist – wie der Name schon sagt – der Speichel der Flöhe. Sobald sie ihren Wirt beißen, sondern sie Speichel ab. Bereits ein einziger Biss kann bei einem Hund eine allergische Reaktion hervorrufen. Es entwickelt sich eine Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber den Eiweißbestandteilen im Flohspeichel. Während ein Flohbefall bei vielen Hunden anfangs nicht bemerkt wird, tritt eine Flohspeichelallergie sofort auf.
Allergien beim Hund lindern – Floh adé
Du als Hundebesitzer kannst schnell etwas gegen die Allergie bei deinem Hund tun. Falls du den Verdacht auf die Flohspeichelallergie hast, durchkämme das Fell deines Vierbeiners mit einem Flohkamm. Reibe diesen im Anschluss auf einem weißen Tuch ab. Kannst du schwarze Krümel entdecken? Das könnte der Flohkot sein – ein Anzeichen für einen Befall. Um die allergischen Symptome zu bekämpfen, kannst du die betroffenen Stellen behandeln. Dein Tierarzt hilft dir hier mit speziellen Cremes gerne weiter. Besonders wichtig ist nun aber die Bekämpfung der Parasiten. Mit speziellen Anti-Floh-Mitteln sagst du den Plagegeistern den Kampf an. Wenn sie verschwunden sind, kann es noch einige Tage dauern, bis auch der Juckreiz bei deinem Flauschpelz nachlässt. Pflege in dieser Zeit die entzündeten Hautpartien gut und sorge dafür, dass sie verheilen.
Umweltallergie beim Hund: Wenn Hausstaub, Gräser und mehr zum Verrücktwerden sind
Kann ein Hund Allergien haben wie ein Mensch? Bei einer Umweltallergie, oder auch Atopie genannt, reagiert deine Fellnase auf Substanzen in ihrer Umgebung mit einer allergischen Reaktion. Juckreiz nach dem Spaziergang im Sommer? Hallo, Graspollen! Tatsächlich können unsere Vierbeiner ähnliche Allergien haben wie wir Menschen auch. Auslöser für eine Atopie sind unter anderem
- Pollen,
- Gräser,
- Schimmelpilze oder
- Hausstaubmilben.
Leidet deine Fellnase an einer solchen Allergie, schlägt ihr Immunsystem bei Kontakt direkt Alarm. In der Regel gelangen die Substanzen über die Atemwege in den Körper und können dort sogar entzündliche Vorgänge verursachen. Da die Allergene teilweise nur zu bestimmten Jahreszeiten aktiv sind, zeigt auch der Hund nur saisonal Symptome einer Allergie. Hunderassen wie Retriever, Terrier und Dalmatiner sind aufgrund genetischer Veranlagungen besonders häufig von den Allergien betroffen.
Kontaktallergie – Hund zeigt allergische Reaktion bei Materialien
Hast du deiner Fellnase einen neuen, wunderschönen großen Napf gekauft – und plötzlich schmeckt ihr das altbewährte Futter nicht mehr? Außerdem machen sich Juckreiz und Unruhe breit. Aufgepasst! Hier könnte eine Kontaktallergie ihr Unwesen treiben. Manche Hunde reagieren nämlich auf bestimmte Materialien mit starkem Juckreiz. Das können Elemente an Halsband oder Geschirr verursachen, ebenso wie Reinigungsmittel oder Pflanzenteile. Um die Allergie auszulösen, muss deine Fellnase direkten Kontakt zu dem Allergen haben. Zwar ist die Kontaktallergie im Vergleich zu den anderen Allergien seltener, trotzdem kann sie bei deinem Vierbeiner für eine starke Immunreaktion verantwortlich sein.
Diagnose: Umwelt- oder Kontaktallergie
Grundsätzlich ist es gar nicht so einfach, eine Allergie beim Hund zu diagnostizieren, denn die Symptome können auch auf andere körperliche Ursachen hindeuten. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Flauschpelz bei einem möglichen Verdacht genau beobachtest: Wann treten die Anzeichen für eine allergische Immunreaktion auf? Hatte dein Hund vorher bestimmte Stoffe um sich? Zeigen sich die Symptome nur im Frühling und im Sommer? Mit deinen Beschreibungen kann der Tierarzt das Krankheitsbild eingrenzen und schneller den Auslöser für die gesundheitlichen Probleme finden. Mithilfe eines Allergietests kann der Tierarzt das Allergen bestimmen. Dazu muss er meist ein Hautgeschabsel entnehmen und ein großes Blutbild anfertigen. Außerdem kann bei Verdacht auf eine Kontaktallergie ein Intrakutantest durchgeführt werden. Dafür werden deiner Fellnase verschiedene Substanzen gespritzt. Hinsichtlich der körperlichen Reaktion können dadurch Allergene identifiziert werden. Solche Tests sind für deinen Flauschpelz eine kleine Herausforderung, deshalb sollten sie nicht ohne triftigen Grund durchgeführt werden.
Allergien beim Hund: die Futtermittelallergie
Wenn es um Allergien bei Hunden geht, steht die Futtermittelallergie ganz oben auf der Übeltäterliste. Sie ist die am häufigsten auftretende Allergie und verursacht beim Hund neben Juckreiz teilweise starke Verdauungsprobleme. Die Allergene sind vorwiegend Zutaten in den Futtermischungen, wie Eiweiße oder Kohlenhydrate. Wie bei den vorangegangenen Allergien auch kommt dein Hund zunächst mit dem Futterbestandteil in Kontakt. Sein Organismus sensibilisiert sich und reagiert bei der nächsten Aufnahme mit einer starken Immunreaktion. Selbst, wenn deine Fellnase schon jahrelang kein Rindfleisch mehr gegessen hat, kann sie nun bei der erneuten Aufnahme allergisch reagieren.
Die zwei häufigsten Allergene im Hundefutter sind die Fleischquelle und die Kohlenhydrate. Rind ist bei der Eiweißallergie beim Hund auf Platz eins. Dann folgt Getreide als Kohlenhydratquelle. Auch Zusatzstoffe können für eine Allergie beim Hund verantwortlich sein. Das ist jedoch wesentlich seltener, da diese meist nur in sehr geringer Menge zugesetzt werden.
Um die Allergien beim Hund gegen Futterbestandteile zu behandeln, gibt es eigentlich nur ein effizientes Mittel: Die Allergene dürfen nicht mehr gefüttert werden. Klingt eigentlich ganz einfach – wo liegt das Problem? Zunächst musst du herausfinden, auf welche Inhaltsstoffe deine Fellnase reagiert – eine Futterumstellung kann dann gegebenenfalls sinnvoll sein.
Futtermittelallergien beim Hund diagnostizieren: Eliminationsdiät
Hast du schon einmal etwas von einer Eliminationsdiät oder Ausschlussdiät gehört? Falls du den Verdacht hast, dass dein Hund mit einer Futtermittelallergie zu kämpfen hat, ist sie vermutlich der nächste Schritt zur endgültigen Diagnose. Das Prinzip einer Ausschlussdiät ist eigentlich ganz einfach:
Du stellst das Hundefutter um und deine Fellnase bekommt über einen Zeitraum von mindestens acht Wochen ein Hundefutter mit Protein- und Kohlenhydratquellen, die sie bisher noch nie gefressen hat. Das garantiert, dass der Hund keine Zutaten zu sich nimmt, die er nicht verträgt. Damit die Ausschlussdiät funktioniert, darf dein Flauschpelz während dieser Zeit keine anderen Nahrungsmittel bekommen – es sei denn, diese bestehen aus den ausgewählten Inhaltsstoffen. Du kannst ein fertiges Futter nehmen oder selbst ein Menü kochen. Sobald die zuvor durch die Futtermittelallergie herrschenden Symptome abgeklungen sind, gehts ans Eingemachte. Jetzt wird das Immunsystem sozusagen provoziert. Du fütterst deiner Fellnase nun erneut das Futter, dass sie vor der Diät bekommen hat. Treten wieder Anzeichen für eine Allergie auf? Dann kannst du sicher sein, dass dein Flauschpelz auf einen der Inhaltsstoffe reagiert.
Unverträglichkeit vs. Allergie beim Hund
Immer wieder wird eine Unverträglichkeit mit einer Allergie beim Hund verwechselt. Das liegt unter anderem daran, dass die Symptome fast identisch sind. Der wichtige Unterschied ist jedoch, dass es sich bei einer Allergie um eine Immunreaktion handelt. Bei einer Unverträglichkeit hingegen reagiert ausschließlich ein Organ, in der Regel Magen oder Darm, auf einen Bestandteil des Futters. So wie manchen Menschen das Enzym Lactase fehlt, um Milchzucker aufzuspalten, kann es beim Vierbeiner ähnlich sein.
Allergien beim Hund – Gräser, Hausstaub und Futter können deinem Vierbeiner zusetzen
Dein Hund sprüht vor Allergie? Dann hol deine Detektivmütze heraus und nimm sein Verhalten genau unter die Lupe. Obwohl man bei Allergien beim Hund vielleicht nicht sofort an schlimme Konsequenzen denkt, solltest du bei den typischen Symptomen wie Juckreiz, Hotspots oder anhaltendem Durchfall aufmerksam werden. Dein Flauschpelz leidet unter der Situation und kann sich selbst nicht helfen. Dokumentiere die Anzeichen, sobald du sie bemerkst. So hast du bei einem Tierarztbesuch alle Beobachtungen direkt zur Hand und trägst effektiv zur Diagnose bei. Wird eine Allergie nicht entdeckt und behandelt, kann das leider weitreichende Konsequenzen haben. Aus dem anfänglich leichten Juckreiz können schmerzhafte Hautentzündungen entstehen und ein angeschlagener Verdauungstrakt kann nur noch begrenzt Nährstoffe aufnehmen. Auf Dauer wirken sich beim Hund allergische Reaktionen daher auf das Immunsystem und den allgemeinen Gesundheitszustand aus. Lass deine Fellnase nicht aus den Augen, sondern spiel Detektiv. Sobald du den Übeltäter geschnappt hast, kann das glückliche Hundeleben weitergehen!