Der Welpe kommt endlich nach Hause und Du hast schon alles vorbereitet: ein kuscheliges Körbchen, welpengerechtes Spielzeug, Leine und Halsband und natürlich hast Du auch schon Hundefutter gekauft. Aber bei der Fütterung von Welpen gibt es einige Dinge zu beachten. In diesem Artikel möchten wir Dir erklären, warum ein Welpenmagen so empfindlich ist, warum Du unbedingt das Futter vom Züchter eine Weile weiter füttern solltest und worauf Du bei der Auswahl von Futter für Welpen achten solltest.

Gastartikel von Julia Schürer.

Die meisten Welpen kommen zwischen der achten und 12. Lebenswoche zu ihrem neuen Besitzer. Bis dahin wurden sie von der Hundemama gesäugt und der Züchter hat mit dem sogenannten “Zufüttern” angefangen. Man muss sich vorstellen, dass so ein kleiner Welpe in den ersten Lebenswochen so einiges erlebt: er wird geboren, kann die Augen öffnen, bekommt erstes Futter und seine Welpenzähnchen. All das geschieht in wenigen Wochen. Ganz schön aufregend. Und wie das oft so ist: Stress geht auf den Magen. Wer schon einmal einen Welpen vom Züchter abgeholt hat, wird vielleicht wissen, was dann passieren kann. Von Erbrechen bis auf den Schoß pinkeln ist alles dabei. Und so ist es nur logisch, dass der kleine Welpenmagen mit starkem Erbrechen reagieren würde, würde der neue Besitzer sofort ein anderes Futter geben. Daher ist es besonders wichtig, dem Welpen in den ersten Wochen ausschließlich das Futter vom Züchter zu geben. Wer hier Bedenken wegen der Qualität oder Inhaltsstoffe hat sollte den Tierarzt um Rat fragen.

Richtige Ernährung für Welpen

Rasantes Wachstum in den ersten Monaten

Ähnlich rasant wie in den ersten Wochen geht es auch im neuen Zuhause weiter. Der Welpe wächst unaufhörlich, manchmal hat man das Gefühl, man könnte zuschauen. Unser Labrador Casper wiegt mit viereinhalb Monaten etwa 16 Kilo. Er ist ein kleines Moppelchen. Nicht etwa, weil wir ihn falsch füttern würden, sondern weil Casper zum einen rassebedingt zu Übergewicht neigt und er einfach sein Futter echt gut verwertet. Wir achten daher sehr genau darauf, die empfohlene Futtermenge einzuhalten, damit seine Knochen nicht durch zu hohes Gewicht belastet werden. Ein gesundes Knochenwachstum ist aber nicht nur von der richtigen Futtermenge abhängig, auch die Inhaltsstoffe sind wichtig.

Eiweiß ist ein enorm wichtiger Baustein in der Welpenernährung, denn die enthaltenen Aminosäuren sind für das Knochenwachstum mitverantwortlich. Und weil der Welpe – ähnlich wie Babys und Kleinkinder – sehr aktiv ist, braucht er unbedingt Kohlenhydrate und Fette. Sie dienen als Energielieferant. Aber Achtung: gutes Hundefutter hat nicht zu viel und nicht zu wenig Kohlenhydrate. Zu viel sorgt für Übergewicht, zu wenig kann zu einer bedrohlichen Unterversorgung führen.

Damit die Knochen gut wachsen können und der Stoffwechsel aktiv bleibt, braucht der Welpe Mineralstoffe. Die genaue Abstimmung der einzelnen Mineralstoffe ist sehr wichtig, denn sie beeinflussen sich gegenseitig.

Damit der Welpe rundum gut versorgt ist, sollte sein Futter auch Vitamine enthalten. Sie sind ebenfalls für den Stoffwechsel wichtig. Bei einer Unterversorgung kann es zu Mangelerscheinungen, Stoffwechselstörungen und anderen schweren Erkrankungen kommen.

Große Hunde haben andere Ansprüche

Doch nicht jedes Futter ist für jeden Welpen geeignet. Zwar sollte jedes Welpenfutter alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Kohlenhydrate enthalten, aber große und kleine Hunde haben unterschiedliche Futteransprüche.

Ein Welpe wiegt mit rund vier Monaten etwa die Hälfte seines Endgewichts. Casper wiegt jetzt etwa 16 Kilo, wir gehen davon aus, dass er später etwa 35 bis 38 Kilo erreichen wird. Kleine Hunde haben ihr Endgewicht schneller erreicht als große Rassen. Daher ist besonders die Menge an Kalzium im Futter wichtig und darf keinesfalls überdosiert werden. Enthält das Futter für Welpen zu viel Kalzium, kann der Hund später unter Knochen- und Gelenkproblemen leiden.

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe im Futter ist Pflicht, denn viele Hersteller strecken insbesondere Trockenfutter mit billigem Getreide. Hunde fressen eigentlich kein Getreide und ihr Verdauungstrakt kann durchaus sehr empfindlich darauf reagieren. Wer seinen Hund mit Trockenfutter füttern möchte, sollte sich vor der Auswahl besonders gut informieren. Was man hierbei beachten muss, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst:

Wie finde ich das richtige Trockenfutter?

Mehr Flüssigkeit im Sommer

Wer sich für Trockenfutter entscheidet, muss in den Sommermonaten besonders darauf achten, dass der Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Richtige Ernährung für Welpen

Wir weichen das Trockenfutter von Casper vor der Fütterung grundsätzlich ein. So ist es schon gut aufgequollen und sättigt besser. Zudem nimmt er schon eine große Menge Flüssigkeit zu sich. Wer möchte, kann in den heißen Sommermonaten auch einen Mix aus Nass- und Trockenfutter geben. Nassfutter enthält mehr Flüssigkeit und ist daher auch leichter verdaulich. Des Weiteren sollten alle Hundebesitzer, egal ob Welpe oder Senior, darauf achten, dass der Hund vorwiegend nur dann gefüttert wird, denn es draußen etwas kühler ist. Hier bieten sich die frühen Morgen- und Abendstunden an.

Wenn die Waage zu viel anzeigt

Unser Casper ist zwar oft nicht so begeistert, wenn er erst spät etwas zu Fressen bekommt, aber hin und wieder kommt das vor. Sein Missmut kommt aber auch daher, dass er eigentlich auf Dauerdiät ist. Wir wiegen seine Futtermenge genau ab und auch die Übungskekse kommen aus der täglichen Futterration. Mittlerweile bekommt er seine tägliche Futterration auf lediglich zwei Mahlzeiten pro Tag verteilt. Mittags gibt es zusätzlich eine Karotte oder einen Apfel. Man kann sich vorstellen, dass sich seine Begeisterung in Grenzen hält. Gerade Besitzer von Rassen, die gerne mal an Übergewicht leiden (Labradore sind ja doch recht futterfixiert oder wie unsere Hundetrainerin immer gerne sagt “futtermotiviert”), sollten ganz genau auf die Futtermenge achten. Der Tierarzt kann bei der richtigen Futtermenge helfen. Keinesfalls sollten Besitzer ihrem Hund zu wenig oder gar kein Futter geben. Besonders Welpen brauchen die Nähr- und Mineralstoffe zum Wachsen. Und mal ganz ehrlich: wer hat schon gute Laune, wenn er Hunger hat? Wenn auch viel Bewegung nicht hilft, dann sollten Besitzer – nach Rücksprache mit dem Tierarzt – auf Diätfutter umsteigen.

Empfiehlt der Tierarzt Diätnahrung oder wegen einer möglichen Futtermittelallgerie ein anderes Futter, sollte die Umstellung nur in kleinen Schritten erfolgen. Das gilt auch für die Umstellung auf ein neues Futter; weg vom Züchterfutter. Am besten startet man mit einem Drittel neues Futter und zwei Drittel altes Futter. Wer einen Hund mit einem eher empfindlichen Magen hat, der füttert in der Umstellungsphase besser mehrere kleine Mahlzeiten.

Wer sich unsicher ist, ob er das richtige Futter für Welpen gewählt hat, lässt sich am besten vom Tierarzt beraten. Er kann auch gleich prüfen, ob der Welpe eine mögliche Allergie hat.